Johann Michael Seuffert

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Johann Michael Seuffert

Johann Michael Seuffert (* 17. Januar 1826 in Würzburg; † 23. Dezember 1906 ebenda) war Notar, Justizrat und Hofrat sowie Initiator des Verschönerungsvereins Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Johann Michael Seuffert war der Sohn des Bezirksgerichtsdirektors Georg Joseph von Seuffert und Enkel des Appellationsgerichtspräsidenten Johann Michael von Seuffert. Er setzte in der dritten Generation das schon traditionelle gemeinnützige Wirken der Familie in Würzburg fort.

Ideen zur Vereinsgründung

Nach der Reichsgründung von 1871 [1] herrschten allgemein Bestrebungen in allen Städten, die Heimat zu verschönern und die Natur zu pflegen. Johann Michael sorgte zunächst in seinem Freundes- und Bekanntenkreis für die Verbreitung neuer Ideen, die damals geradezu den Charakter einer Volksbewegung annahm. In diesem Zusammenhang sprach der damalige Reichsarchivrat Sebastian Göbl später von einem „wahren Volksfrühling“, der damals die Menschen ergriffen und zur Begeisterung für Natur und Heimat angeregt hatte. [2]

Gründung des Verschönerungsvereins

Ende Februar 1874 berief Johann Michael für den 1. März 1874 eine Versammlung für interessierte Persönlichkeiten ein. Bei dieser Versammlung wurden die Grundzüge und allgemeinen Richtsätze für die Tätigkeiten eines künftigen Verschönerungsvereins für Würzburg und Umgebung besprochen. Johann Michael schilderte die landschaftliche Situation der Stadt wie folgt [3]:

„Die Umgegend der Stadt Würzburg, so reich an landschaftlichen Vorzügen, entbehrt - nach dem übereinstimmenden Urteil von Einheimischen und Fremden - noch fast gänzlich der Einrichtungen, die es ermöglichen, sich dieser Naturschönheiten mit Muße und Bequemlichkeit erfreuen zu können.
Auffallend ist daselbst vor allem der Mangel einer kräftigen und üppigen Baumvegetation sowohl in den Tälern als auch auf den umschließenden Höhen. Einförmige Felder und Weinberge - letztere bekanntlich im größeren Teil des Jahres des grünen Laubschmuckes entbehrend - bilden die Umgebung der Stadt. Gehölze oder größere Wälder sind erst in weiterer Umgebung von Würzburg zu finden. Zur Zeit führen dorthin meist nur schattenlose Wege und Landstraßen.
Dieser Mangel an größeren Baumpflanzungen in der Umgebung Würzburg ist nicht nur vom ästhetischen, sondern auch vom sanitären Standpunkt aus sehr zu beklagen, insbesondere während der gewöhnlich trockenen und anhaltend heißen Sommermonate.
Je mehr nun die Stadt Würzburg sich ausdehnt [4], je mehr ihre Bevölkerung und der Fremdenverkehr im Wachsen begriffen sind, desto dringender tritt das Bedürfnis hervor, auch außerhalb der von Spaziergängern zuweilen überfüllten Glacisanlagen bequeme Spazierwege und schattige Ruheplätze zu schaffen. Derartige Einrichtungen würden jedermann Veranlassung geben, öfters ins Freie zu gehen und sich kräftigende Bewegungen zu machen, insbesondere aber die reinere Luft der Anhöhen zu atmen!
Es darf wohl unzweifelhaft angenommen werden, daß hierdurch der Gesundheitszustand der Stadtbewohner in unserer von Epidemien mehrfach bedrohten Zeit wesentlich gewinnen dürfte.“

Ein vorbereitendes Kommitee übernahm die Formulierung von Satzungen für einen Verschönerungsverein Würzburg und Umgebung, die am 19. März 1874 vorlagen. Die konstituierende Versammlung fand am 25. März 1874 im kleinen Saal der Schrannenhalle statt. Johann Michael Seuffert war in der 1. Periode des Verschönerungsvereins von 1874-1884 2. Vorstand. In der 2. Periode von 1884-1903 war er 1. Vorstand des Verschönerungsvereins.

Letzte Ruhestätte

Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Würzburger Hauptfriedhof.

Siehe auch

Quellen

  • Max Domarus: Hundert Jahre Verschönerungsverein Würzburg 1874-1974., Verschönerungsverein Würzburg e.V., 1974

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Reichsgründung von 1871: siehe hierzu bei Wikipedia [1]
  2. Vgl. Sebastian Göbl. Festrede zum 25. Stiftungsfest des Verschönerungsvereins, VV-Jahresbericht für 1899, S. 11
  3. Bereinigte Wiederausgabe aus dem Vorbericht der Satzungen des Verschönerungsvereins für Würzburg und Umgebung, Würzburg 1974, S. 3 ff.
  4. Siehe auch Entfestigung der Stadt Würzburg
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