Johann Dientzenhofer
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Johann Dientzenhofer (* 25. Mai 1663 in Gugghof St. Margarethen bei Flintsbach am Inn/Obb.; † 20. Juli 1726 in Bamberg) war Baumeister und Architekt der Barockzeit.
Leben und Wirken
Mit 15 Jahren ist Johann Dientzenhofer in Prag nachweisbar. Es wird vermutet, dass er in Prag bei seiner Schwester wohnte, bei Abraham Leuthner und Carlo Lurago oder Jean Baptiste Mathey das Maurer- und Steinhauerhandwerk erlernte und danach bei seinem acht Jahre älteren Bruder Christoph als Polier tätig war.
Tätigkeit in Franken
Etwa 1696 wurde Johann Dientzenhofer von seinem mit Aufträgen reich eingedeckten Bruder Leonhard nach Bamberg gerufen, wo er als Polier beim Bau auf dem Michelsberg Beschäftigung fand und 1698 als Maurermeister das Bamberger Bürgerrecht erwarb. Nach dem Tode seines Bruders Leonhard bewarb sich Johann am 30. November 1707 beim Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn um die frei gewordene Hofbaumeisterstelle, die ihm allerdings offiziell erst 1711 zugesprochen wurde. In dieser Position reiste er 1713 über Prag nach Wien, um die Pläne für Schloss Weißenstein in Pommersfelden mit Johann Lucas von Hildebrandt zu besprechen.
Nach der Fertigstellung von Banz und Pommersfelden wird er 1720 vom neuen Fürstbischof von Würzburg, Johann Philipp Franz von Schönborn zur Mitarbeit an der Neuen Residenz eingeladen. Bis 1723 war er am Bau der Würzburger Residenz unter Balthasar Neumann tätig. Neben seinem architektonischen Schaffen entwarf er 1714 für die Klosterkirche Banz auch die Kanzel und sechs Altäre, die von Balthasar Esterbauer gefertigt wurden.
Siehe auch
Quellen
- Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN: 3-8062-1477-8, S. 576–678 und 942–952, hier: S. 630–632.