Johann Dauth

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Prof. Dr. Johann Dauth (* 1544 in Ochsenfurt; † 1621 in Magdeburg) war ein protestantischer Rechtsgelehrter aus Ochsenfurt.

Leben und Wirken

Vertrag über die Verleihung der Vikarie St. Anna an Johann Dauth von 1559

Dauth wurde vermutlich 1541 oder 1544 in Ochsenfurt geboren und wuchs in der Stadt auf. [1] Er besuchte die städtische Lateinschule vor Ort. Am 13. September 1559 wurde ihm als Zögling die Vikarie St. Anna [2] in der Ochsenfurter Pfarrkirche St. Andreas in Nachfolge des Andreas Mark verliehen. Er war somit für die klerikale Laufbahn vorgesehen. [3]

Universitäre Laufbahn

Vermerk über die Kosten der Herstellung und des Transports des Bechers für Johann Dauth von Ochsenfurt nach Leipzig in der Ochsenfurter Bürgermeisterrechnung von 1577

Von 1562 bis 1563 findet man ihn in Erfurt, wo er wahrscheinlich sein theologisches Studium begann. [4] Kurz darauf wechselte er an die Universität Leipzig, trat zum Protestantismus über und begann ein Studium der Rechte, welches er 1564 mit dem Magister der Philosophie abschloss. [1] Am 28. April 1574 erreichte er den akademischen Grad des Lizenziaten der Rechte und wurde kurz darauf zum Syndicus der Stadt Braunschweig berufen. Im Herbst 1577 ist Dauth durch die Leipziger Juristenfakultät zum Dr. der Rechte promoviert worden. [5] [1] Hierfür lud er als Ochsenfurter Bürgersohn die Räte der Stadt Ochsenfurt im Schreiben vom 26. August 1577 zur Doktoratsfeier nach Leipzig ein. Da kein Vertreter des Stadtrats den weiten Weg auf sich nehmen wollte oder konnte, vermachte ihm der Rat einen silbernen Pokal, welcher mit einem Glückwunschbrief und 20 Gulden durch den Fuhrmann Wolf Hehn nach Leipzig gebracht und dem Juristen überreicht wurde. [6]

1584 legte er sein Amt nieder, um sich nach Nordhausen ins Privatleben zurückzuziehen. 1588 erhielt er einen Ruf nach Leipzig als Beisitzer im Oberhofgericht und Professor der Rechte, dem er angeblich nur widerstrebend folgte. Nach dem Tod des Kurfürsten Christian von Sachsen [7] nahm er 1591 seinen Abschied und ging als Syndikus nach Magdeburg. Hier nahm er als Magdeburgischer Rat den Posten des Stadtsyndikus ein. Er scheint seiner alten Wirkungsstätte Braunschweig jedoch weiterhin sehr verbunden gewesen zu sein. So richtete er am 25. November 1595 ein Schreiben an den Rat der Stadt Braunschweig, mit der Empfehlung, um Abhaltung eines Quartiertages bezüglich der Türkenhilfe, dabei sparte er nicht an Tadel für die Städte, welche sich einer doppelten Kontribution verweigerten. [8] Des Weiteren beteiligte sich Dauth literarisch an der Konfessionalisierung, bei welchem er klar die Position der protestantischen Reichsstände vertrat. So verfasste er etwa die Abhandlung De civitatibus Imperii libris[9] Aus dem Jahr 1620 findet sich Korrespondenz über den beginnenden Krieg in Böhmen mit dem böhmischen Rechtsgelehrten Wenzeslaus Meroschwa.

Nachkommen

Daut nahm seinen 1581 in Ochsenfurt geborenen Neffen Johann Dauth d. J. als Ziehsohn an, der daraufhin bei ihm in Magdeburg lebte, ebenfalls zum Dr. jur. promovierte und später Bürgermeister dort wurde. Johann Dauth d. Ä. starb 1621 in Magdeburg.

Schriften (Auszug)

Seine bedeutendste Schrift ist die ausführliche Monographie: „De testamentis tractatus methodicus“, 1594, 2. Ausg. 1611.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise und Hinweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Steffenhagen, „Dauth, Johann“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 775-776 (Online-Fassung)
  2. Die Vikarie St. Anna war mit 300 fl. Rheinisch dotiert und wurde durch den Stadtrat an junge und würdige Bürgersöhne vergeben.
  3. Stadtarchiv Ochsenfurt (STAOch) U 203.
  4. STAOch A Bürgermeisterrechnung1562/1563.
  5. https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/8781859?query=Daut
  6. STAOch Rats- und Protokollbuch 1576ff P. 44 r.
  7. Christian von Sachsen (1560-1591): seit 1586 Kurfürst in Sachsen aus der Linie der Wettiner. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  8. Magdeburger Spuren, Nr. 135, abrufbares Digitalisat auf https://www.magdeburger-spuren.de/de/detailansicht.html?d=1638.
  9. Jürgensen, Renate: Bibliotheca Norica. Ex bibiliotheca Ditherriana. S. 452.
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