Hochbehälter Galgenberg
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Der Hochbehälter Galgenberg ist ein Wasserspeicherreservoir der kommunalen Trinkwasserversorgung im Stadtbezirk Frauenland.
Lage
Der Trinkwasserspeicher liegt an der Ecke Rottendorfer Straße / Richard-Wagner-Straße gegenüber dem Zollhaus Galgenberg. Ein Großteil des Speichers befindet sich unterirdisch, das Bauwerk wirkt deshalb auf den ersten Blick unscheinbar.
Geschichte
Der Hochbehälter wurde im Jahr 1894 mit einem Fassungsvermögen von 4.000 m³ erbaut und 1964 um weitere 21.000 m³ erweitert. Aufgrund der erhöhten Lage kann das natürliche Gefälle für den Wasserdruck genutzt werden.
Bakterienbelastung im November 2024
Im November 2024 wurden Pseudomonaden im Hochbehälter Galgenberg nachgewiesen. Die betroffenen Gebiete sind in der nebenstehenden Karte beige eingefärbt. Ebenfalls betroffen ist der grüne Bereich um die Gartenstadt Keesburg in dem der Hochbehälter (rot markiert) liegt. Das Gesundheitsamt und der Trinkwasserversorger haben folgende Maßnahmen ergriffen, die aufrechterhalten werden bis keine Belastung mit Bakterien mehr besteht: [1]
- Einrichtung einer Kommission unter Einbeziehung des Wasserversorgers
- Spülung des Wassernetzes durch den Wasserversorger
- Erhöhung der Chlordioxidkonzentration zur Sicherstellung einer ausreichenden Desinfektionsmittelwirkung im Trinkwasser
- Fortlaufende engmaschige mikrobiologische Kontrolle
Bedeutung
Im Stadtgebiet sind 18 kleinere und teils sehr große Hochbehälter verteilt. Der Hochbehälter Galgenberg ist mit 25.000 m³ Inhalt der größte von ihnen. Er ist 80 Meter lang, 70 Meter breit und 6 Meter tief. Das in dem Edelstahlbehälter gesammelte Trinkwasser wird durch eine aufwändige Sicherheitsschleuse mehrfach gegen unbefugtes Betreten geschützt.
Einspeisung
Der Hochbehälter wird gefüllt durch das Wasserwerk Zell a. Main, die Zellinger Quellen, das Wasserwerk Mergentheimer Straße und die Winterhäuser Quelle.
Pumpwerk
An der nordöstlichen Ecke des Grundstücks befindet sich das Pumpwerk Hubland. Eine Pumpenstaffel fördert in die Zone Frauenland, eine zweite fördert in die Zone Hubland und wirkt als Druckerhöhungsanlage. [2]
Bildergalerie
PV-Freiflächenanlage
2023 stand eine Sanierung des Trinkwasserreservoirs auf der Agenda der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH, welche insbesondere die rund 5.400 Quadratmeter große Dachfläche betraf. Dabei lag die Einplanung einer großen PV-Freiflächenanlage auf der Hand. Die Planungen erfolgten in Abstimmung mit der Stadt Würzburg und den zuständigen Behörden.
Insgesamt besteht die Freiflächenanlage aus 1.672 Solarmodulen, die gut 3.800 Quadratmeter der Dachfläche des Hochbehälters bedecken. Mit einer maximalen Leistung von ca. 750 Kilowatt lassen sich am Galgenberg so übers Jahr rund 750.000 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen – rund zwei Drittel davon werden direkt ins Netz eingespeist und machen die Stromversorgung in Würzburg grüner. Ein Drittel wird direkt vor Ort verbraucht, damit werden die Pumpen der angegliederten Pumpwerke Hubland und Frauenland betrieben. Das verringert die Energiekosten und macht die Trinkwasserversorgung an diesem Standort klimaneutral. [3]
Siehe auch
Weblinks
- Wasserqualität in Würzburg auf den Internetseiten der WVV
- Main-Post: „Altes Werk mit neuester Technik“ (16. Mai 2003)
- Main-Post: „Was steckt hinter der Baustelle gegenüber dem Zollhaus Galgenberg?“ (24. Februar 2023)
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung des Landratsamts Würzburg vom 12. November 2024
- ↑ „Pumpwerk Hubland Würzburg“ bei baurconsult.com
- ↑ WVV-Presseinfo: „Neue PV-Anlage am Galgenberg“ (14. März 2024)