Hermann Braus

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Prof. Dr. Hermann Braus

Prof. Dr. Daniel Abraham Otto Hermann Braus (* 15. August 1868 in Burscheid bei Aachen; † 28. November 1924 in Würzburg) war Mediziner und Anatomieprofessor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

Im Alter von 20 Jahren schrieb sich Hermann Braus für ein naturwissenschaftliches Studium in der Universität Bonn ein, wechselte jedoch rasch das Studienfach, ging zur Universität Jena und begann dort Medizin zu studieren. 1888 wechselte er nach Heidelberg, wo er durch Carl Gegenbaur in die vergleichende Anatomie eingeführt wurde. Im Wintersemester 1892/93 bestand Braus die ärztliche Staatsprüfung und nahm in Folge eine Assistentenstelle im Anatomischen Institut Jena an. Zusammen mit seinem Freund Leo Drüner verbesserte und entwickelte er in Zusammenarbeit mit der Firma Carl Zeiss einige optische Instrumente. So entstand zum Beispiel die „Präparierlupe nach Braus-Drüner“, eine binokulare Lupe zum Präparieren kleiner Tierchen. Im Jahr 1899 wechselte Braus nach Würzburg, um dort eine Stelle als Prosektor bei Albert von Koelliker anzunehmen. Hier wurde er durch Theodor Boveri und Hans Spemann zum entwicklungsphysiologischen Experiment angeregt. 1901 kehrte er nach Heidelberg zurück.

Professor in Würzburg

1912 übernahm er den Lehrstuhl für Anatomie in Heidelberg. Er konnte sich von nun an nicht mehr voll und ganz seiner Forschung widmen, sein Hauptaugenmerk galt jetzt einer optimalen Durchführung des studentischen Unterrichtes. Diese Aufgabe versuchte er mit den damals neusten Hilfsmitteln zu unterstützen. Braus integrierte Röntgenbilder, Zeichnungen, Projektionen, Filme und Photos in seinen Unterricht. 1921 ging Braus erneut nach Würzburg, diesmal um die Stelle des emeritierten Ordinarius Oskar Schultze zu übernehmen, den er bis zu seinem Tod behielt.

Forschungsgebiete

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann Braus, Experimente an lebenden Tieren vorzunehmen. Braus stellte auch elektrische Reizungsversuche an Gliedmaßennerven von lebenden Rochen und Haien durch, die er im Anschluss präparierte und deren Segmentalstruktur der motorischen Endplatte untersuchte.

Publikationen (Auszug)

  • Braus, Hermann; Drüner, L., Ueber ein neues Präpariermikroskop und über eine Methode grössere Tiere in toto histologisch zu konservieren (aus: Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaften, Bd. 29, N.F. 22, Jena, 1895)
  • Braus, Herrmann, Ueber Photogramme von Metallinjectionen mittelst Röntgen-Strahlen (aus: Anatomischer Anzeiger, XI. Band, Nr. 21, Jena, 1896)
  • Braus, Hermann, Das binoculare Präparir- und Horizontalmikroskop (aus: Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie und für mikroskopische Technik, Bd. 14, Heft 1, 1897, S. 5-10, Braunschweig, 1897)
  • Braus, Hermann, Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte, Berlin , Heidelberg, 3 Bände, 1921-1932

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1903: Mitglied der Leopoldina

Letzte Ruhestätte

Seine letzte Ruhe fand er in Heidelberg.

Siehe auch

Quellen

  • Herrlinger, Robert, "Braus, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 562 Onlinefassung

Weblinks

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.