Hans Spemann

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Hans Spemann, 1935

Prof. Dr. Hans Spemann (* 27. Juni 1869 in Stuttgart; † 9. September 1941 in Freiburg) war deutscher Biologe und Nobelpreisträger für Medizin im Jahre 1935.

Leben und Wirken

Spemann arbeitete nach dem Schulabschluss 1888 in Stuttgart für ein Jahr im Verlags-Geschäft seines Vaters. Zwischen 1888 und 1890 arbeitete er als Buchhändler und leistete seinen Militärdienst ab. 1891 schrieb er sich an der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein. Im Oktober 1893 wechselte er nach München.

Professor in Würzburg

Von 1894 bis 1908 arbeitete er bei Theodor Boveri am Zoologischen Institut in Würzburg, wo er ein Studium in Zoologie, Botanik und Physik 1895 mit der Promotion abschloss. Als Lehrer fungierten dabei neben Boveri auch Julius von Sachs und Wilhelm Conrad Röntgen, die ihn alle in seinem Tun und Handeln stark geprägt haben.

Bei Boveri habilitierte sich Spemann 1898 für das Fach Zoologie, wurde Privatdozent und 1904 Extraordinarius der Würzburger Universität.

Spemann führte bereits 1902 erste wichtige Versuche zur Zellteilung durch. Es gelang ihm beispielsweise, die beiden Zellen des Zwei-Zell-Stadiums eines Salamanders mit einem Säuglingshaar zu trennen, wodurch er künstlich Zwillinge erzeugte. Durch diese Schnürungsexperimente und weitere Versuche an mehrzelligen Embryonalstadien, vor allem bei Molchen, wurde nachgewiesen, dass die Furchungszellen eines Embryos auf frühen Entwicklungsstadien noch sämtliche für die weitere Entwicklung notwendige Erbinformationen beinhalten.

1908 folgte Spemann einem Ruf nach Rostock und wurde Direktor des dortigen Zoologischen Instituts. 1914 übernahm er am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin die Leitung der Abteilung für Entwicklungsphysiologie. Bis zu seiner Emeritierung 1937 leitete er anschließend das Zoologische Institut in Freiburg/Breisgau.

1935 erhielt Spemann für den nach ihm benannten „Organisator-Effekt bei der Embryonalentwicklung“, für dessen Nachweis die in Würzburg durchgeführte Forschungsarbeiten Speemanns grundlegend waren, den Nobelpreis für Medizin. Schon 1938 schlug Spemann das Verfahren des Kerntransfers als eine Möglichkeit zur Untersuchung des Entwicklungspotentials von Kernen in differenzierten Zellen vor. Erst sehr viel später gelangte dieses Verfahren in der Forschung zur Anwendung.

Ehrungen und Auszeichnungen

Quellen

Weblinks

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