Helzenberg
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Helzenberg war ein Dorf etwa auf halber Strecke zwischen Neubrunn und Holzkirchhausen.
Geschichte
Helzenberg wurde schon um 800 urkundlich erwähnt und wuchs auf 18 Wirtschaftseinheiten heran. Selbst Weinberge gab es in der Ortschaft - in den Urkunden ist von einem bedeutenden Weinanbau die Rede.
Nach einer Sage soll die Ortschaft im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört worden sein. Dies ist jedoch falsch, da der Ort bereits vorher verlassen wurde: Bis Ende des 15. Jahrhunderts war die Siedlung schon menschenleer. Die genauen Gründe dafür sind nicht dokumentiert, jedoch wurden in dieser Zeit allgemein viele Dörfer und Weiler aufgegeben. Die Helzenberger zogen möglicherweise in umliegende Ortschaften.
Neben einer stattlichen Stiftung des aus dem Ort stammenden Geistlichen Heinrich von Helzenberg, durch das die Grafschaft Wertheim in Helmstadt eine Zehntscheune erbauen konnte, überlebte die Sage vom Goldschatz im Brunnen.
Sage vom Brunnenschatz
Rund um den ehemaligen Ort Helzenberg gibt es eine interessante Sage: Demnach soll die Ortschaft durch die Schweden zerstört worden sein. Ein geiziger Wirt habe jedoch noch vor Eintreffen der Schweden seinen Goldschatz im Brunnen des Dorfes versenkt und dadurch vor der marodierenden Horde versteckt. Der Sage nach konnte dieser Schatz bis heute nicht geborgen werden, da bei der Bergung kein einziges Wort gesprochen werden darf. In diesem Fall verschwindet der Schatz nämlich wieder im Brunnen. Eine Erzählung sagt, dass 1823 einige Männer aus Holzkirchhausen versucht haben, den Schatz zu heben. Sie hielten ihn fast schon in Händen, als einer erschrocken über ein Feuer das erforderliche Schweigen brach und die Goldkiste wieder verschwand.
Heutige Zeugnisse
An Helzenberg erinnert heute noch der Helzenbergsee, ein kleiner See mit etwa fünf Meter Durchmesser. Dieser ist aus dem früheren Brunnen der abgegangenen Ortschaft entstanden. Im DenkmalAtlas Bayern ist etwa 300 m südwestlich der Helsenbergquelle am Helzenberger Bach ein Bodendenkmal (Nr. D-6-6223-0050) verzeichnet. Die Beschreibung lautet: „Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung sowie Wüstung des hohen Mittelalters.“ Etwa 600 m östlich des Helzenbergsees gibt es ein mächtiges Sühnekreuz aus Buntsandstein in einem Waldstück. Das Sühnekreuz steht an einem Ort, an dem sich der Sage nach zwei Helzenberger Frauen im Streit mit Weinbergshacken erschlagen haben sollen. Am Kreuz befinden sich eingehauene Zeichen.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bernd Schätzlein: Dörfer, die es nicht mehr gibt - Wüstungen rund um Helmstadt und Gründe des Untergangs. Erhältlich für vier Euro beim Arbeitskreis für Geschichte und Denkmalpflege Helmstadt.
- Sühnekreuz.de: Neubrunn (mit Informationen über Helzenberg)
- Main-Post: „Wüstungen in Helmstadt“ (22. Februar 2012)
- Main-Post: „Dörfer, die es nicht mehr gibt“ (1. März 2012)
- Main-Post: „Der Schatz im Helzenbergsee“ (28. August 2012)
- Main-Post: „Ein Grenzstein im Bach und ein Schatz im Brunnen“ (27. August 2018)
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bodendenkmäler in Neubrunn, Nr. D-6-6223-0050