Hans Scherer

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Hans Scherer war Theaterregisseur und Intendant am Stadttheater von 1950 bis 1966.

Intendant in Würzburg

Am 5. Dezember 1945 erhielt Hans Scherer, früher Bassist am Stadttheater, von der amerikanischen Militärregierung eine Lizenz zum Theaterspiel. Seine „Würzburger Bühne“ startete am 16. Februar 1946 in einer Behelfsunterkunft in Heidingsfeld.

Inzwischen hatte sich in der Stadt als zweiter Theater-Veranstalter der „Kulturverband Mainfranken“ gebildet. Initiator und Vorsitzender war Michael Meisner, damals Landrat von Würzburg, später Verleger der Main-Post und Autor vieler Bücher und Theaterstücke. Träger des Kulturverbandes waren die Städte Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg sowie der Bezirk Unterfranken. Besondere Unterstützung erhielt der Landrat vom amerikanischen Besatzungsoffizier Ernst Cramer. Cramer war es auch, der dem Kulturverbands-Präsidenten den Berliner Heinz Fiebig als Intendanten für das neue Theater präsentierte. Er kam von der Ufa und hatte dort mehrere Dutzend Filme als Produktionschef betreut. Auch geeignete Schauspieler zu finden war leicht, denn es gab in jenem Sommer 1946 nur wenige Bühnen in Deutschland.

Viel schwieriger verlief dagegen die Suche nach einem Theatergebäude. Schließlich fand sich im Turnhallenbau der Lehrerbildungsanstalt am Wittelsbacherplatz, der späteren Pädagogischen Hochschule, ein passendes Domizil. Waren auch die Wände noch nicht verputzt, so wurde doch am 20. August 1946 eine rauschende Eröffnung gefeiert.

Im März 1947 schlossen sich der „Kulturverband“ und die „Würzburger Bühne“ zusammen. Bis Mitte 1948 wurden 439 Veranstaltungen mit gut 190 000 Besuchern gezählt - 143 Schauspiel-, 127 Opern- und 97 Operetten-Aufführungen sowie 17 Sinfoniekonzerte.

Ab 1948 firmierte das Haus als „Theater am Wittelsbacherplatz“, sein Intendant war ab Februar 1950 Hans Scherer. Das Provisorium, vom Publikum liebevoll „Kulturscheune“ genannt, blieb bis zur Spielzeit 1965/66 in Betrieb. Erst 20 Jahre nach der Eröffnung des Provisoriums, am 4. Dezember 1966, wurde das neue Stadttheater am Kardinal-Faulhaber-Platz eingeweiht.

Siehe auch

Quellen

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