Hans Rietzsch

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Hans Rietzsch (* in Zwickau; † 28. Januar 1571 in Würzburg) [1] war Buchbinder in Würzburg und Hofbuchbinder des Fürstbischofs Friedrich von Wirsberg.

Leben und Wirken

Als Sohn des Zwickauer Buchbinders und Buchführers Philipp Rietzsch hatte er nach dem Tod seines Vaters 1545 nicht, wie es sonst üblich war, dessen Werkstatt übernommen – sie ging an Gregor Schenk d.Ä. -, sondern hatte Zwickau verlassen. Seit 1555 ist er in Würzburg ebenfalls als Buchführer und Buchbinder nachweisbar. Er soll hier die Technik der Handvergoldung eingeführt und in seinen Anfangsjahren im sogenannten französisch-italienischen Mischstil gearbeitet haben. Schon 1570 - er war damals noch Domscholaster und dann Domdekan - ließ der spätere Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn die Bücher seiner Privatbibliothek von Rietzsch in Leder binden und mit dem Familienwappen versehen.

Hans Rietzsch hatte neben seiner Tätigkeit für die Hofbibliothek einen großen Kundenkreis in der Stadt, arbeitete etwa für den Rat, die Bischöfliche Registratur, das Schottenkloster und Benediktinerkloster St. Stephan. Neben den wertvollen Buchplatten aus Metall, die zum Fundus der Hofbuchbinderei gehörten, besaß er eigenes Stempelmaterial mit seinen Initialen H R. Er war der Lehrmeister von Hans Herolt. Die Buchbinderwerkstatt Rietzschs samt Bücherlager und Stempelmaterial übernahm Gregor Schenk.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Abklatsch, Falz und Zwiebelfisch: 525 Buchdruck und Bucheinband in Würzburg. Ergon, Würzburg 2004. ISBN-10: 3899133668
  • Alfons Schott: Julius Echter und das Buch. Phil. Diss. Würzburg 1953
  • Heinrich Endres: Neues zur Lebens- und Werkstattgeschichte des Würzburger Meisters Hans Rietzsch (HR) aus Zwickau. In: Archiv für Buchbinderei 34 (1934), S. 33-34
  • Heinrich Endres: Die Zwickauer Buchbinder Hans Rietzsch und Gregor Schenck und ihre Beziehungen zu Würzburg. In: Archiv für Buchbinderei 26 (1926), S. 13-16
  • Konrad Haebler: Die Buchbinder von Zwickau. In: Werden und Wirken, Leipzig 1924, S. 99-122

Einzelnachweise

  1. Heinrich Endres; Wilhelm Engel: Der Würzburger Bürger Adam Kahl (1539 - 1594) und sein Tagebuch (1559 - 1574). Nr. 44 („Hans Rutsch“), Würzburg 1952
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