Gustav von Bergmann
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Prof. Dr. Franz August Richard Gustav von Bergmann (* 24. Dezember 1878 in Würzburg; † 16. September 1955 in München) war Medizinprofessor und Internist.
Familiäre Zusammenhänge
Gustav von Bergmann war der Sohn des bedeutenden, unter anderem in Würzburg und Berlin als Professor tätigen Chirurgen Ernst von Bergmann (1836 - 1907) und dessen Frau Pauline, geborene von Porbeck-Asbrand.
Leben und Wirken
1897 legte Gustav von Bergmann sein Abitur ab. Anschließend studierte in Berlin, München, Bonn, und Straßburg Medizin, wo er 1902 das Staatsexamen bestand und 1903 promovierte. Bis 1912 arbeitete und habilitierte er anschließend in Berlin. 1916 wurde er Ordinarius für Innere Medizin in Marburg und 1920 - als Mitarbeiter Paul Ehrlichs - in Frankfurt am Main. Nach internistischer Weiterbildung in Basel und Berlin wurde er 1927 Professor an der Charité in Berlin. 1939 wirkte er am DFG-Forschungsprojekt Untersuchungen über die Möglichkeiten der Leistungssteigerung bei körperlicher Arbeit unter Sauerstoffmangel mit. 1942 gehörte er dem Beirat der Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung an. Von 1946 bis 1953 lehrte Gustav von Bergmann als Professor in München und war Direktor der II. Medizinischen Universitätsklinik.
Forschungsgebiete
Bergmann forschte vor allem zum Magen-Darm-Geschwür, Bluthochdruck und vegetativen Nervensystem. Seine Forschungen zur Funktionellen Pathologie beruhten auf der für die Psychosomatik bedeutenden Vorstellung, dass eine Krankheit mit einer gestörten Funktion beginnt.
Fachliteratur
Mit verschiedenen Kollegen gab Bergmann von 1925 bis 1932 das monumentale, in 25 Einzelbänden erschienene, formal 18-bändige Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie heraus sowie gleichzeitig die zweite Auflage des elfbändigen Handbuches der Inneren Medizin (1925-1931), das unter seiner Federführung in der dritten Auflage auf 16 Bände anwuchs und in der vierten nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1960 auf 18 Bände.
- 1932: Funktionelle Pathologie, Axel Springer, Berlin
- 1947: Neues Denken in der Medizin, Piper, München
- 1953: Rückschau. Geschehen und Erleben auf meiner Lebensbühne. Die Memoiren des großen Arztes, Kindler und Schiermeyer, München
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1932 wurde er zum Mitglied Leopoldina gewählt.
- 1953: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Posthume Würdigung
Die nach ihm benannte Gustav-von-Bergmann-Medaille ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.
Siehe auch
Quellen
- Helmut Siefert: Bergmann, Gustav von, in: Enzyklopädie Medizingeschichte, hrsg. von Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil und Wolfgang Wegner, Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, S. 167