Sander-Weiher

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Graf-Luckner-Weiher, heute Sander-Weiher, im Juli 2024

Der Sander-Weiher (bis 2024 Graf-Luckner-Weiher) ist ein seit 1980 bestehender kleiner Weiher am Milly-Marbe-Fries-Weg im Stadtbezirk Sanderau und befindet sich unmittelbar am Mainufer in Richtung Randersacker nahe der Feggrube. Er gehört zum Vereinsgelände des Modell-Sport-Club-Würzburg e.V., welcher dort seine Modellschiffe fahren lässt und sich um die Pflege der Anlage kümmert. Um den Sander-Weiher herum führt ein kleiner Rundweg, an der zum Main gewandten Seite befindet sich der Startstelle der Modellbaufreunde in Form von Stufen.

Name

Namensgeber bis 2024

Den Namen trug der See nach dem deutschen Seeoffizier, Kaperfahrer und Schriftsteller Felix Graf von Luckner (nach einem seiner Romane auch der Seeteufel genannt). Er gelangte vor allem dadurch zu Ruhm, dass er mit einer List als Kapitänleutnant und Kommandant des Hilfskreuzers SMS Seeadler, eines motorisierten Segelschiffes, im ersten Weltkrieg die englische Seeblockade durchbrach. Er tarnte damals sein Schiff als norwegischen Frachter. Luckner wollte nach dem ersten Weltkrieg außerdem die Erde einmal umsegeln - dies misslang jedoch. [1]

Am 4. Mai 1953 hielt Graf Luckner vor begeistertem Publikum in den Huttensälen einen Vortrag über sein Leben und seine Abenteuer. [2] Zu Ehren des Seefahrers wurde am Graf-Luckner-Weiher ein Denkmal bestehend aus einem großen Anker und einer Gedenktafel errichtet.

Umbenennung

Umbenennung in „Sander-Weiher“ vollzogen

Aufgrund eines jüngst veröffentlichten Gutachtens, das Graf Luckner schwer belastet (sexueller Missbrauch von Minderjährigen, darunter auch seiner Tochter) stand schon geraume Zeit eine Umbenennung des Weihers im Raum. Als neuer Name wurde „Sander-Weiher“ ins Auge gefasst. Die Gedenktafel soll im Zuge dessen entfernt werden. [3]

In der 71. Sitzung des Stadtrats am 16. Mai 2024 wurde die Umbenennung in „Sander-Weiher“ beschlossen. [Anm. 1] [4] und die vom Stadtrat einstimmig beschlossene Umbenennung des kleinen Gewässers in „Sander-Weiher“ am 30. September 2024 offiziell vollzogen. [5] [6]

Entstehung

In den Jahren 1978 bis 1981 wurde auf Initiative des Modell-Sport-Clubs Würzburg e.V. (MSC) in Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg in der südlichen Sanderau eine Teichanlage geplant und realisiert. Für diese Anlage schlug der MSC am 9. März 1979 den Namen „Graf-Luckner–Weiher“ vor. Der Stadtrat Würzburg stimmte am 19. September 1979 (nach entsprechendem Hauptausschuss-Gutachten) diesem Vorhaben zu und sprach sich konkret für die Benennung des Teiches als „Graf-Luckner-Weiher“ aus.

Nach der Fertigstellung der Teichanlage wurde am 5. März 1981 ein Hinweisschild „Graf-Luckner-Weiher“ aufgestellt. Unmittelbar vor dem Hinweisschild wurde zudem vom MSC eine Gedenktafel zur Erinnerung an Graf Luckner und ein großer Schiffsanker angebracht.[4]

Grillplatz

Unter dem Namen Sander-Weiher ist auch die nordwestlich angrenzende Fläche bekannt, welche als offizieller Grillplatz ausgewiesen ist. Es gibt zwei fest installierte Grillstellen sowie einige Tische mit Bänken. Eine Anmeldung ist nicht nötig, dennoch wird von der Stadt erbeten nicht in Gruppen von über 15 Personen zu kommen. Der anfallende Müll ist von den Besuchern in den aufgestellten Behältnissen zu entsorgen oder mitzunehmen. [Anm. 2]

Parkplätze sind nur wenige vorhanden. Das Gelände ist aber zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad gut über den Main-Radweg, mit dem ÖPNV von der Haltestelle Königsberger Straße aus und vom Parkplatz der Sportanlage Feggrube erreichbar.

Auf dem Vereinsgelände direkt um den Weiher und auf dem Parkplatz ist das Grillen nicht gestattet!

Historische Abbildungen

Siehe auch

Weblinks

Anmerkungen

  1. Die Bezeichnung „Sander-Weiher“ geht auf die historisch geografische Bedeutung dieser Flurlage im Bereich der sandigen Flussauen des Mains zurück, die im Vorfeld des heutigen Stadtteils Sanderau in der Vergangenheit regional auch als „Sander-Vorstadt“ bezeichnet wurden.
  2. Leider haben die Hinterlassenschaften wie leere Flaschen, Verpackungen, Essensreste, Einweggrills ... derart zugenommen, dass das Gartenamt dort immer mehr Müll einsammeln muss. Im Jahr 2019 summierte sich die Müllmenge auf rund 150 Tonnen, die für über 13.000 Euro entsorgt werden mussten. Weitere Informationen in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg vom 10. Juli 2020.

Einzelnachweise und Hinweise

Kartenausschnitt

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