Güterzuglokomotive 52 7409
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Die Güterzuglokomotive 52 7409 trägt den Namen der Stadt Würzburg und ist das mobile Hauptexponat des Eisenbahnmuseums Würzburg.
Geschichte
Die Schlepptender-Kriegslokomotive wurde 1943 in der Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf gebaut und von der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt.
Güterzuglokomotive im Streckendienst
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb sie bei der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). Sie war nacheinander in Wien-West, Graz, Linz, Straßhof und schließlich wieder im Wiener Westbahnhof stationiert. Im Jahr 1975 wurde sie abgestellt und rostete als „strategische Reserve“ viele Jahre vor sich hin.
Denkmallokomotive
Anfang der 1980er Jahre suchte die Stadt Würzburg nach einer für Franken typischen Dampflok zunächst als Denkmal und wurde bei der zweiten Fahrt nach Österreich in Linz fündig. Damals begleitete Stadtrat Heinz C. Gradt die Gruppe der Fachleute. Er setzte sich anschließend nachdrücklich für den Erwerb der ausgewählten Lokomotive 52 7409 ein, deren Ankauf er in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeitler im Würzburger Stadtrat durchsetzte. Bestandteil dieses Kaufs war auch die Beauftragung der Würzburger DGEG-Gruppe mit der Aufarbeitung und Betreuung dieser Lokomotive. Damit wurde ein wesentlicher Grundstein zur Entstehung des Würzburger DGEG-Standortes gelegt. [1]
Am 17. August 1984 erreichte die Maschine den Main als rollender Schrotthaufen. Die ursprüngliche Planung, sie im Eisenbahner-Stadtbezirk Grombühl auf einem Denkmalsockel zu stellen, musste jedoch nach Ankunft der Lok verworfen werden, da diese wegen ihrer Größe und ihres Gewichts schlichtweg nicht durch die engen Straßen zum geplanten Aufstellort transportiert werden konnte.
Museumslokomotive
So kam die Idee, sie für einen Museumsbahnbetrieb zu reaktivieren. Mit der Leihgabe an die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte wurde die Lokomotive wieder zwischen 1985 und 1988 betriebsfähig restauriert. Im November 2005 wurde die Lok im Baustellenverkehr für eine Gleisbaustelle zwischen Uffenheim und Steinach (KBS 920) anstelle der schadhaften Diesellokomotive eingesetzt. Von Winter 2009 bis März 2011 dauerte die erneute Fahrwerksrevision der Lok. Am 26. März 2011 konnte die erste Probefahrt erfolgreich durchgeführt werden. Am 28. September 2011 erlitt die Lok in Plochingen am Neckar einen schweren Achslagerschaden. Da die Lok nicht mehr bewegt werden konnte, musste sie im Bahnhof Plochingen abgestellt werden. Einzige Möglichkeit war eine Reparatur auf einem Nebengleis im Bahnhof. Somit wurde die Dampflok Mitte Oktober im Schritttempo auf das Gleis geschleppt und zur Reparatur vorbereitet. Dabei wurden die Kuppel- und Treibstangen demontiert, um die schadhafte Achse ausgebauen zu können. Am 18. Februar 2012 wurde die reparierte Achse wieder in die Lok eingebaut. Am Abend des 25. Februar wurde die Lok von Plochingen nach Heilbronn überführt. Im Sommer 2014 erhielt die Lok im Dampflokwerk Meiningen eine Ausbesserung des Kessels.
Technische Daten
- Typ: Güterzug-Schlepptenderlokomotive
- Hersteller: Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf, Fabriknummer 16862
- Endabnahme: 21. Dezember 1943
- Austauschkessel: Maschinenfabrik Emil Keßler, Esslingen an Neckar, 1942, Fabriknummer: 4658
- Baujahr: 1943
- Achsfolge: 1'Eh2
- Treibraddurchmesser: 1,400 m
- Länge über Puffer: 22,975 m
- Dienstgewicht inkl. Tender: 84 t
- Kohlenvorrat: 10 t
- Wasservorrat: 30 m³
- Leistung: 1.621 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
- Ausmusterung ÖBB: 27. Oktober 1978
- Besonderheit: Schriftzug „Stadt Würzburg“ und Rennfähnlein auf den Windleitblechen
Siehe auch
Weblinks
- 52 7409 auf eisenbahn-museumsfahrzeuge.com
- Lokomotiven auf bw-wuerzburg.de
- Bilder und Informationen auf Wuerzburg-Fotos.de
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf auf Heinz Gradt in der Zeitschrift Eisenbahngeschichte Heft Nr 102, Ausgabe 5/2020 (Okt/Nov)