Heidingsfelder Walldürnwallfahrt
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Bei der alljährlichen Heidingsfelder Walldürnwallfahrt pilgern seit über 400 Jahren Gläubige aus dem Würzburger Stadtteil Heidingsfeld zum eucharistischen Gnadenort Walldürn in Baden-Württemberg.
Entstehungsgründe der Wallfahrt
Die Ursprünge der Heidingsfelder Walldürnwallfahrt sind historisch schwer zu rekonstruieren. Mit einer gewissen Sicherheit lässt sich davon ausgehen, dass sie mit der Heimsuchung Würzburgs wie auch Heidingsfelds durch die Pest in den Jahren 1607 und 1608 zusammenhängen.
Geschichte der Wallfahrt
Die Gläubigen suchten seit dem Jahr 1610 ihren Glauben zu stärken und in besonders intensiver Weise zum Ausdruck zu bringen. Nachdem sich die Heidingsfelder zunächst der großen Würzburger Walldürnwallfahrt angeschlossen hatten, setzten sie nach deren Niedergang aufgrund kriegerischer Konflikte und obrigkeitlicher Verbote die Wallfahrtstradition seit 1864 selbstständig fort. Unterbrochen wurde diese Tradition nur durch die beiden Weltkriege und die unmittelbar mit ihnen zusammenhängenden Umstände. Nach Überlieferung fanden in den Kriegsjahren dennoch Einzelwallfahrten als geheime Unternehmungen statt. Im Jahre 1947 konnte dann wieder die erste große Wallfahrt durchgeführt werden.
Chronologie der Wallfahrt
1. Tag
Nach alter Tradition beginnt die Wallfahrt am Fronleichnamstag um 12.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius (Heidingsfeld). Der Weg führt über Kleinrinderfeld und Großrinderfeld nach Tauberbischofsheim zur 1. Übernachtung.
2. Tag
Über Königheim, Hardheim und Höpfingen pilgern sie zum Gnadenort. Die Wegstrecke beträgt ca. 60 km. Am Abend des 2. Tages wird in der Walldürner Basilika ein feierliches Pilgeramt gefeiert. Es schließt sich eine Lichterprozession an. Gemütlich klingt der 2. Tag in den Quartieren aus.
3. Tag
Zu Beginn des 3. Wallfahrtstages wird vor dem Gnadenaltar in Walldürn eine Pilgermesse gefeiert. Am späten Vormittag wird der Rückweg in Richtung Tauberbischofsheim angetreten, wo wieder übernachtet wird.
4. Tag
Nach der Frühmesse am 4. Wallfahrtstag beginnt die letzte Etappe zurück nach Heidingsfeld.
Ablauf
Das „Heidingsfelder Wallfahrtsbuch“ ist Grundlage für Gebets- und Liedtexte. Traditionelle Gebete und Lieder wechseln sich mit zeitgemäßten Texten, Zeiten der Stille und der Besinnung ab. Eine Besonderheit ist der Bußgottesdienst in der Natur. Unterbrochen wird die Wallfahrt durch jeweils sieben sog. „Kniefälle“ an Bildstöcken oder Kapellen auf dem Hin- und Rückweg. Begleitet wird die Wallfahrt immer von einer Musikkapelle. Geleitet wird die Wallfahrt von Laien, in den vergangenen Jahren meist jedoch von einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin begleitet.
Organisation
Seit 1966 ist der Wallfahrerverein e.V. Würzburg-Heidingsfeld für Planung und Durchführung verantwortlich.
Gedenkstele
Seit 2010 steht am Kirchplatz in Heidingsfeld steht eine Gedenkstele zum 400. Jubiläum der Wallfahrt.
Siehe auch
- Denkmäler und Erinnerungstafeln
- St. Laurentius (Heidingsfeld)
- Walldürner Weg
- Wallfahrerverein e.V. Würzburg-Heidingsfeld
- Wallfahrten
Literatur
- Heilig-Blut-Wallfahrt von Würzburg und Heidingsfeld nach Walldürn. Herausgeber ist im Auftrag des Wallfahrervereins Würzburg-Heidingsfeld Bistumshistoriker Erik Soder von Güldenstubbe. Zu erhalten ist diese Festschrift bei Pilgerführer Peter Neubert.