Fred Joseph

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Fred Joseph

Fred Joseph ( * 18. Oktober 1911 in Luzern/Vierwaldstätter See; † 21. Januar 1943 im KZ Auschwitz) war Pharmaziestudent, Stammesvorsitzender der Pfadfinder und im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert.

Familiäre Zusammenhänge

Fred Joseph entstammte einer christlich-jüdischen Mischehe. Seine Eltern waren Würzburger, die nach mehrjährigem Aufenthalt in der Schweiz und in Mannheim 1916 mit ihren Kindern in ihre Heimatstadt zurückkehrten.

Leben und Wirken

Fred Joseph besuchte in Würzburg die Volksschule und das Realgymnasium, wo er 1930 das Abitur ablegte. Nach Praktikum und Assistentenzeit in der Adler-Apotheke bei Max Mandelbaum begann er 1933 ein Pharmaziestudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Ehrenamtliches Engagement

Zusammen mit seinem Bruder trat er 1931 dem Rhönklub Würzburg bei. Dieser wurde 1933 ver­boten. Auf der Suche nach neuen Aufgaben in der Freizeit lernte Fred in der Dompfarrei den DPSG-Stamm „Eyseneck“ kennen. Im Dezember 1934 trat er offiziell in die DPSG ein und wurde bald Leiter der Sippe Falke. Als 1935 der aktuelle Stammesfeldmeister und dessen Vorgänger sich auf Diözesanebene engagierten, übernahm Fred die Stammesleitung. Nach einer Anzeige wurde Fred im Sommer 1936 zusammen mit anderen von der Geheimen Staatspolizei vernommen. Allerheiligen desselben Jahres wurden die Georgspfadfinder nach der traditionsgemäßen Kranzniederlegung für die Gefallenen des ersten Weltkriegs von einer Gruppe der Hitlerjugend überfallen, verprügelt und zur Polizei geschleppt. Fred Joseph blieb mehrere Wochen in Haft, im Juli 1937 wurde er rechtskräftig verurteilt. 1937 zog er nach Pforzheim und wurde dort 1941 erneut verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Kurz nach seiner Freilassung besuchte er 1942 Freunde in Würzburg. Im November 1942 wurde er wieder von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er am 21. Januar 1943 verstarb.

Posthume Würdigung

Siehe auch

Quellen

  • Reiner Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Würzburg 1989, Teil 1, S. 281

Weblinks

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