Fäßleinsbrunn

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Stadtansicht Sebastian Münsters mit dem Fäßleinsbrunn (P) rechts im Vordergrund

Der Fäßleinsbrunn (auch Fäßleinbrunnen oder Feßelbrunn) ist eine historische Quellfassung unterhalb des Berliner Rings.

Lage und Geschichte

Die Quelle schüttet an einer Verwerfung am Fuß des Steinbergs bzw. Schalksbergs bereits seit Jahrhunderten Wasser. Sie ist bereits vor dem 17. Jahrhundert belegt. So zeigt die Ansicht der Stadt Würzburg in der Cosmographie Sebastian Münsters von 1548 deutlich im Vordergrund den Fäßleinsbrunn bzw. Feßelsbrunn (mit P bezeichnet). Ebenso ist die Quellfassung auf dem Ölbild Prospect der Stadt Würzburg wie sie 1623 gestanden zu sehen. Es muss also sehr früh eine Einfassung der Quelle bestanden haben, sie soll gutes Wasser hergegeben und insbesondere die Bevölkerung der Hauger Vorstadt mit Trinkwasser versorgt haben. Auch floss das Wasser der Hauger Pfarrmühle zu.

Mit der Erbauung der neuen bastionären Stadtbefestigung im 17. Jahrhundert fanden großflächige Erdbewegungen statt. Dabei geriet die Quellfassung in den Untergrund, wurde überwölbt und mit etwa 5 Meter Erdreich überdeckt. Das austretende Wasser wurde in den Wallgraben abgeleitet. Der Wasserspiegel lag etwa bei 176 m Höhe.

Für Balthasar Neumanns Röhrenbrunnenleitung zur Stadtversorgung diente ab 1733 der Fäßleinsbrunn (Bronnen auf der Classis außer und ohnweit dem Neüen Thor) als erste Frischwasserquelle. Die Quelleinfassung wurde hierfür von Jakob van der Auwera mit dem Schönbornwappen versehen. Auf Grund des geringen Gefälles bis in die Stadt wurde jedoch wenige Jahre später den Quellen in Bahnhofsnähe der Vorzug gegeben.

Verlegung

Mit dem Abbruch der bastionären Befestigung der Stadt wäre der Ablauf in Richtung Kleine Wallgasse verschüttet worden. Daher ließ Stadtbaurat Joseph Scherpf 1874 einen gemauerten begehbaren Kanal anlegen, der zum äußeren Bogen der Neutorbrücke führte (heute an der Prymstraße). Über diesen Umweg verstärkt das Wasser des Fäßleinsbrunn die Quellschüttung der Bahnhofsquellen. Den Wasserspiegel gibt Franz Seberich mit 175,20 m Höhe an (1963), Werner Dettelbacher nennt 1980 eine Schätzung von 15 bis 20 Sekundenlitern.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Kartenausschnitt

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