Epitaph des Lothar Franz von Schönborn in der Schönbornkapelle

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Epitaph des Lothar Franz von Schönborn in der Schönbornkapelle

Das Epitaph des Lothar Franz von Schönborn befindet sich links neben dem Kreuzigungsaltar im westlichen Nebenoval der Schönbornkapelle.

Entstehung

Ebenso wie alle anderen Epitaphien in der Schönbornkapelle wurde auch das Epitaph des Lothar Franz von Schönborn, Kurfürst von Mainz und Bischof von Würzburg († 1739), in den Jahren von 1733 bis 1735 vom Würzburger Hofbildhauer Claude Curé geschaffen.

Beschreibung

Vor einer Pyramide, die von einem schwebenden Posaunenengel bekrönt und seitlich von zwei Palmen gerahmt ist, halten zwei schwebende geflügelte Putten das aufgehängte Medaillon mit dem nach links gewandten Brustbild des Verstorbenen (mit Allongeperücke), über dessen Haupt der linke Putto einen Lorbeerkranz hält.

Darunter der hohe Sarkophag, in gleicher Höhe die sich anlehnenden Allegorien, beide nach innen gewandt, zu ihren Füßen ein nach außen schauender Löwe. In der Mitte Wappenkartusche. Die linke weibliche Allegorie, von vorn, nach rechts geneigt und von überschlanken Proportionen, ist in weiten, über den Kopf gezogenen Mantel gehüllt. Der aus dem Mantelbausch heraustretende linke Unterarm sehr ähnlich bei den linken Allegorien an den Epitaphien des Johann Philipp und Johann Philipp Franz. Die linke Hand trägt einen Hostienkelch, die rechte scheint Metropoliten- und Krummstab gehalten zu haben. Es handelt sich links um die Darstellung einer Fides, welche auf die geistliche Gewalt des Bischofs hinweist; dazu gehört die auf dem Sarkophag links liegende Mitra. Demgegenüber rechts die nach links blickende weltliche Gewalt, eine Frau in dekorierten Panzer mit langem Rock, Herzogshut und Hermelinmantel; in der Linken ein Schwert. Das Mantelmotiv am rechten Arm wie beim linken Arm der Fides gebildet. Der auf dem Sarkophag rechts liegende Kurfürstenhut bekräftigt die Deutung dieser allegorischen Figur als Personifikation der Kurfürstenwürde des Toten. Über der Kartusche befinden sich Fürstenhut, auf der Pyramidenspitze wiederkehrend, Totenkopf, Kurfürstenhut und oben – unterhalb des Medaillons – die Kaiserkrone (habsburgische Hauskrone).

Auf dem Wappen, wie bei den übrigen Denkmälern der Schönbornkapelle, in der Mitte das Schönbornsche Familienwappen, oben und unten das Mainzer Rad, rechts oben und links unten Bamberg, rechts unten Reichelsberg, links oben Heppenheim (ererbt). Am Fuß der Kartusche Stundenglas.

Inschrifttafel: Seitliche Ränder oben mit Wappen eingefasst, links Mainzer Rad, rechts Bamberg. Die Dekoration mit den Blütenketten wie am Epitaph des Johann Philipp Franz.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Ute Nadler: Der Würzburger Hofbildhauer Claude Curé in: Mainfränkische Studien Band 8, Würzburg 1974 (Zugleich Philosophische Dissertation - Würzburg 1972), S. 269 ff.
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