Exerzitienhaus Himmelspforten

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Exerzitienhaus Himmelspforten

Das Exerzitienhaus Himmelspforten des Bistums Würzburg befindet sich in der Anlage des Kloster Himmelspforten im Stadtteil Zellerau.

Vorgeschichte

Die Geschichte des Hauses reicht über 750 Jahre zurück in die Mitte des 13. Jahrhunderts. Damals kamen die ersten Zisterzienserinnen, um am Mainufer bei Würzburg ein Kloster zu gründen. Wiederholt wurde das Ordenshaus in den folgenden Jahrhunderten durch Krieg und Unruhen zerstört. Weil die Ordensregel die Größe des Konvents auf 21 Schwestern beschränkt, wurde den Nonnen das Bewirtschaften der großen Anlage zu schwer. 1925 ließen sie die Umfassungsmauern verkleinern. Dabei wurde die Kirche in das nun kleinere Kloster einbezogen, das sich auf den am Kreuzgang gelegenen Ostflügel beschränkte.

Nutzung als Exerzitienhaus

Kreuzgang im Exerzitienhaus
Refektorium des Exerzitienhauses

Die nun frei gewordenen historischen Gebäude fanden schließlich als Exerzitienhaus Himmelspforten der Diözese Verwendung. Am 26. Januar 1926 hatte Bischof Matthias Ehrenfried das frühere Klostergebäude seiner Bestimmung als Exerzitienheim übergeben. Nach der Einweihung des Exerzitienheimes florierte Ende der Zwanziger, Anfang der Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts der Betrieb. Nach dem Verbot von Exerzitienkursen durch die Nationalsozialisten fanden die Alumnen aus dem Würzburger Priesterseminar in Himmelspforten Unterkunft, ehe die Räume zum Flüchtlingslager und Reservelazarett wurden. Am 31. März 1945 wurde der Ostflügel des früheren Klosters zerstört. 1954 segnete Bischof Julius Döpfner das wiederhergestellte Haus. Aus Gründen der Bausicherheit mussten 1963 Nord- und Westflügel abgetragen werden. Unter Leitung von Dombaumeister Hans Schädel erfolgte der Wiederaufbau, der 1967 mit der Einweihung des neuen Gebäudekomplexes durch Bischof Dr. Josef Stangl abgeschlossen wurde. Bis zum 19. Dezember 2003 präsentierte sich das Exerzitienheim als Haus der Einkehr und Besinnung, wenngleich die Zahl der Tagungen und Kongresse kirchlicher Gruppen deutlich anstieg. Anfang 2004 begann die Generalsanierung des Hauses. Am 22. April 2005 erteilte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann dem neuen „Exerzitienhaus Himmelspforten“ den kirchlichen Segen.

Kunstwerke im Innenraum

Das Deckengemälde im Foyer stammt von dem Maler Ben Willikens.

Veranstaltungen

Zu den regelmäßigen Gästen gehörte seit der Würzburger Synode in der 1970er Jahren der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz, der Würzburg wegen seiner zentralen Lage zum Versammlungsort wählte. 1998 unterzeichneten kolumbianische Guerilla-Krieger mit Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben ein Friedensabkommen in Himmelspforten. Als fester Tagungsort des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz rückte das Exerzitienhaus Himmelspforten mehrmals im Jahr in den Blick der Öffentlichkeit. Die 27 deutschen Ortsbischöfe oder Diözesanadministratoren sind nach einer Unterbrechung während der Umbauphase seit Juni 2005 wieder fünfmal pro Jahr zu den Sitzungen des Ständigen Rats in Himmelspforten versammelt. Dass 2008 in Himmelpforten die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz tagte, hatte seinen Grund im 160. Jubiläum der ersten Versammlung der Bischöfe des deutschsprachigen Raums im Jahr 1848. Sie wählten zwischen dem 11. und 14. Februar 2008 Erzbischof Robert Zollitsch aus Freiburg zum neuen Vorsitzenden, nachdem der langjährige Vorsitzende Karl Kardinal Lehmann aus gesundheitlichen Gründen das Amt abgab.

Ausstattung

Mit rund 100 Betten, davon 75 Einzelzimmer, ist das bistumseigene Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg eines der größten kirchlichen Tagungshäuser in der Diözese Würzburg und Vermögensbestandteil des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg.

Siehe auch

Weblinks

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