DenkOrt Deportationen Bütthard

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DenkOrt Deportationen in der Marktgemeinde Bütthard

Der DenkOrt Deportationen Bütthard erinnert an die vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden der Marktgemeinde Bütthard.

Lage

Der DenkOrt befindet sich auf dem Marktplatz in der Dorfmitte unweit der ehemaligen Synagoge.

Beschreibung

Koffer des DenkOrts Deportationen Bütthard am DenkOrt Deportationen in Würzburg

Der braune Koffer mit einem großen Davidstern darauf und einem Griff aus Stacheldraht steht auf einem rechteckigen Betonblock; darauf eine Tafel „In Gedenken an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Bütthard“. Das lokale Gepäckstück erinnert an die deportierten Jüdinnen und Juden des Ortes und wurde von Sarah Schäfer, Schülerin der Holzbildhauerschule Bischofsheim (Lkr. Rhön-Grabfeld), gestaltet. Ein zweites Gepäckstück befindet sich in Würzburg und bildet zusammen mit denen anderer Kommunen den DenkOrt Deportationen 1941-1944 vor dem Hauptbahnhof.

Geschichte

Der älteste Nachweis von jüdischem Leben in Bütthard stammt aus dem Jahre 1588. Besonders im 19. Jahrhundert florierte die Gemeinde. 1812 wurde eine neue Synagoge direkt am Marktplatz errichtet. Allerdings ging die Zahl der Juden, wie in vielen fränkischen Orten, im ausgehenden 19. Jahrhundert immer weiter zurück.

1933 lebten nur noch zehn jüdische Mitbürger in Bütthard. Durch den NS-Staat gezwungen, emigrierten die meisten Gemeindemitglieder, so dass 1940 nur noch Max und Mina Frank in Bütthard, Hausnummer 71 (heute: Am Marktplatz 4) lebten. Johanna Frank, die ledige Schwester von Max, war 1939 in eine jüdisches Altersheim nach Regensburg umgesiedelt worden. Sie wurde mit einem Sammeltransport am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Max und Mina wurden am 10. September 1942 bei der vierten Judendeportation von Würzburg aus zusammen mit 175 anderen Menschen ebenfalls in das Transitghetto Theresienstadt verschleppt. Beide überlebten die Haft und kamen 1945 noch einmal zurück nach Bütthard, bevor sie 1946 in die USA auswanderten.

Siehe auch

Weblinks

Kartenausschnitt

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