Ehemaliges Weinhändlerpalais Hauptstraße 113 (Zell a. Main)
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Das ehemalige Weinhändlerpalais Hauptstraße 113 (auch Johannes Wiesen-Palais) ist ein Baudenkmal in der Marktgemeinde Zell a. Main.
Lage
Das historische Gebäude befindet sich in der Hauptstraße 113.
Geschichte
Johannes Wiesen ließ das Gebäude 1731 errichten. Die Qualität des Gebäudes fand ihre Entsprechung in einer hochkarätigen Ausstattung. So war bis in die 1960er Jahre im Erdgeschosssaal ein Deckenfresko mit dem Titel „Maria Himmelfahrt“, verbunden mit dem Wappen der Familie Wiesen und der Jahreszahl 1731, vorhanden, das dem fürstbischöflichen Maler Georg Anton Urlaub (1713–1759) zugeschrieben wurde. Diese Provenienz ist leider nicht mehr überprüfbar, da das Fresko zusammen mit dem Deckenstuck bei besagten Umbaumaßnahmen in den 1960er Jahren undokumentiert und vollständig vernichtet wurde. Korrespondierend mit diesem Fresko war bis 1962 im ersten Obergeschoss mittig zwischen der dritten und vierten Fensterachse eine Johann Georg Wolfgang van der Auwera zugeschriebene, um 1750 entstandene Figur der „Maria Immaculata“ angebracht. Sie kann jetzt in der nahegelegenen Zeller Pfarrkirche St. Laurentius betrachtet werden. [1]
Im Katasterplan von 1832 ist das Palais als Nr. 58 verzeichnet. [2] Im Schatzungsbuch von 1829 stehen dazu folgende Einträge: Seibolds Konrad W(ittib) / Ein Wohnhaus Nr. 58 (Gemeinde Zell, Schatzungsbuch 1829, f. 188); Heimbachs W(ittib) / Ein Wohnhaus Nr. 58 (ebd., f. 90). Heimbachs W(ittib), eine geborene Rügamer war mit Theodor Heimbach, dem letzten Weinhändler Zells verheiratet, der das gegenüberliegende Palais 1794 erbaut hatte (D-6-79-209-7). Heimbach war in erster Ehe mit Anna Maria Wiesen, einer Tochter von Johannes Wiesen verheiratet. Dadurch war er in den Besitz dieses Gebäudes gekommen.
Baubeschreibung
„Wohngebäude, dreigeschossiger Massivbau mit Walmdach, barocker Gliederung und rückwärtigem Flügelanbau, 18. Jh.“
Im Kämpfer der Pforte befindet sich ein Händlerzeichen mit den Initialen von Johannes Wiesen.
Bildergalerie
Siehe auch
- Baudenkmäler in Zell a. Main
- Georg Anton Urlaub
- Johann Georg Wolfgang van der Auwera
- Johannes Wiesen (Weinhändler)
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Zell a. Main, Nr. D-6-79-209-39
- Christian Naser: Balthasar Neumanns Weinhändlerschloß. Das Zeller Palais als Kristallisationspunkt der wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung der fränkischen Weinhändler im 18. Jahrhundert, Würzburg 2022, Bd. 1, S. 254-256 u. 279ff., ISBN: 978-3-8260-7538-4
Weblinks
- Main-Post: „Prachthäuser vom Verfall bedroht“ (26. August 2016)
- Weinhandelshaus Johann Wiesen im DenkmalAtlas 2.0
Einzelnachweise und Hinweise
- ↑ Vgl. Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg l.d. Mains; erarb. von Thomas Wehner. Würzburg 2000, S. 145.
- ↑ Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas