Kartäuserhof (Estenfeld)
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Der Kartäuserhof war Präsenzhof und Sitz der Dorfherrschaft der Kartause Engelgarten in Estenfeld.
Geschichte
Der Würzburger Domherr Eberhard von Hirschhorn verschenkt 1364 seine kurz zuvor erworbenen Besitzungen in Estenfeld an die Kartause Engelgarten in Würzburg und wird damit zu einem der einflussreichen Stiftern in der Frühzeit des Klosters.
Diese Schenkung umfaßte damals einen großen Teil der Estenfelder Gemarkung und bildete den Grundstock für die eigentliche Dorfherrschaft mit Schultheißenamt und Fluramtsrechten des Kartäuserklosters. Der Kartäuserhof bildete das bäuerliche Wirtschaftszentrum und den Mittelpunkt der Kartäuser-Grundherrschaft vor Ort. Im Jahre 1598 wurde Estenfeld zur eigenständigen Pfarrei unter dem Patronat der Kartause Engelgarten erhoben.
Baubeschreibung
Der ehemaliger Hof der Kartause hat ein langgestrecktes, zweigeschossiges Hauptgebäude mit Walmdach und geohrten Fensterrahmungen aus dem 17. bzw. 18. Jahrhundert. Der Kellerbau ist ein Wirtschaftsgebäude mit Halbwalmdach, die Scheune hat ein Mansarddach und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das große barocke Hoftor mit Fußgängerpforte besteht aus profilierten Sandsteinrundbögen und wurde um 1700 erbaut.
Heutige Nutzung
Bis zur Säkularisation 1803 blieb der Hof im Besitz der Kartause und Sitz der Dorfherren von Estenfeld, danach wurde er versteigert und war nun im Besitz dreier Familien. 1999 erwarb die Gemeinde Estenfeld den vorderen Teil, während der hintere in Privatbesitz blieb. Mit dem 1. Juli 2016 geht das 17000m² umfassende Areal vollständig in den Besitz der Gemeinde über. Der Verein Freundeskreis hat sich zum Ziel gesetzt, das Gebiet im Umfeld des Kartäuserhofes von jeder Bebauung frei zu halten.
Lage
- Ehemaliger Kartäuserhof
- Untere Ritterstraße 38/40
- 97230 Estenfeld
Siehe auch
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler Estenfeld, Nr. D-6-79-130-30
- Main-Post: „Keine Ferienwohnungen im Engelsgarten“ (19. Dezember 2014)