Aschaffenburger Hof
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Der Aschaffenburger Hof ist ein Baudenkmal in der Würzburger Altstadt.
Geschichte
Der Klosterhof wurde erstmals 1246 als Hof zur Eisernen Hose erwähnt und befand sich zwischen 1363 und 1845 im Besitz des Aschaffenburger Kollegiatstiftes St. Peter und St. Alexander.
Namensgeber
Der Name „Hof zur eisernen Hose“ geht wohl auf eine alte Familie zurück. Ein Ricolfus (oder Richolf) von Jsenhosen wird in Urkunden aus den Jahren 1246 [1], 1248 und 1263 genannt. Schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts war aber der Hof nicht mehr im Besitz dieser Familie, denn am 1. Februar 1363 verkaufte Syz, genannt Ruckert, und Elspete, seine Frau, ihren Hof „Zur ysenen Hosen“ für 370 Pfund Heller und sechs Gulden an das Kollegiatsstift in Aschaffenburg. Auf den neuen Besitzer ist die Bezeichnung „Hof Aschaffenburg“ zurückzuführen.
Sage von der eisernen Hose
Hinter der Marienkapelle zu Würzburg steht ein Haus, welches den Namen „eiserne Hose“ führt. In diesem Hause wohnte im Jahre 1525 der bekannte Ritter Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, so lange er als einer der Kommandanten des „armen Konrad“, des Bauernheeres, im Bauernkriege zu Würzburg verweilte. Da hielt er auch einen Domherrn gefangen, und ließ ihn in eine eiserne Hose, die er eigens hatte fertigen lassen, stecken, um ihn dadurch zu zwingen, anzugeben, wo seine verborgenen Schätze lägen. Allein der geistliche Herr blieb standhaft. Nach Beendigung des Bauernkrieges ließ er nun zur Erinnerung an seine ausgestandenen Leiden ober der Thüre dieses Hauses an die Wand eine eiserne Hose malen, und von der Zeit an nannte man dieses Haus die „eiserne Hose“. Die gemalte eiserne Hose ist zwar verschwunden, aber das Haus wird von den Würzburgern noch heut zu Tage die „eiserne Hose“ genannt. [2]
Baubeschreibung
Das heutige Gebäude ist ein dreigeschossiger Walmdachbau mit ehemaliger Rundbogendurchfahrt und geohrten Sandsteinrahmungen in Ecklage im Stil des Barock aus dem 18. Jahrhundert.
Einstige Raumaufteilung
1816 war das Gebäude für die Dauer von drei Jahren zur Vermietung öffentlich ausgeschrieben. Das Haus bestand im Untergeschoss auf einem beheiztem und einem unbeheizten Zimmer, einem geräumigen Innenhof mit Gewölbekeller, Brunnen, Waschhaus, Pferdestall, Holzscheune, Schweinestall, Hühnerhaus und Dunggrube. Im ersten Stock befanden sich sieben beheizbare Zimmer und eine Kammer, nebst Abtritt, Küche und Speisekammer. Im Obergeschoss waren drei weitere Zimmer und zwei Kammern, eine weitere Küche, ein Wäschetrockenboden und Getreideschütten.
Heutige Nutzung
Heute ist der Hof ein Gebäudeteil des Hotel Greifenstein.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-175
- Franziska Hauck: Zum Gedächtnis. Gedenktafeln der Würzburger Innenstadt. 2010, S. 16
- Königlich-baierisches Intelligenzblatt für das Großherzogthum Würzburg, Ausgabe 1816, S. 676