Adolf Josef Stern

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Adolf Josef Stern (* 17. September 1878 in Würzburg; † 1942 bei Lublin/Polen) war Unternehmer und Weingroßhändler in Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Adolf Josef Stern, Sohn des Weingroßhändlers Joseph Stern und seiner Ehefrau Karoline, geb. Kaufmann (* 25. August 1849; † 22. April 1911). Sein jüngerer Bruder war Kommerzienrat Max Stern, sein älterer Bruder Ludwig Stern, die ebenfalls Weinhändler waren. Ab 1915 war er mit der Katholikin Maria Kundmüller verheiratet.

Leben und Wirken

Nach Schul- und Berufsausbildung und Militärdienst, arbeitete er ab 1898 wohl im elterlichen Weingeschäft in der Textorstraße 26 mit, dann bei der Hirschbräu (Rottendorf), wo er bis etwa 1910 als Mitinhaber und Malzfabrikan wirkte. Ab dem Ersten Weltkrieg führte er mit seiner Ehefrau eine Kunsteis- und Kühlwerkefirma im eigenen Wohnhaus in der Schweinfurter Straße 36. Ab den 1920er Jahren war Adolf Stern auch Inhaber einer Weingroßhandlung, die er 1935 aufgeben musste. 1938/39 bemühte er sich vergeblich um eine Emigration in die USA und nach Kuba. Nach der Trennung von seiner Frau verlor er den Schutz der „Mischehe“ und musste ab 1939 als Straßenreiniger Zwangsarbeit in Würzburg leisten. Im April 1940 wurde Adolf Stern als Nachfolger von Josef Hofmann für den Beerdigungsdienst bei der Jüdischen Gemeinde freigestellt. 1941 arbeitete er als Pförtner im Israelitischen Pfründnerhaus. Am 25. April 1942 wurde er mit 850 weiteren Juden aus Unterfranken von Würzburg nach Krasniczyn deportiert, wo er als Ordner für den Transport eingeteilt war. Danach wurde er ins Ghetto Izbica im Raum Lublin (Ostpolen) verschleppt. Dort verliert sich seine Spur. Da es kaum Überlebende des Ghettos gibt und auch er "für tot erklärt" wurde, dürfte er in Izbica verstorben oder von dort in ein Vernichtungslager überführt und ermordet worden sein.

Würzburger Stolpersteine

Vor seinem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus in der Schweinfurter Straße wurde 2008 ein Stolperstein verlegt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Hinweise

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