Wolfgang Mahlke

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Prof. Wolfgang Mahlke (* 6. August 1923 in Berlin; † 29. Oktober 2008 in Brunntal im Main-Tauber-Kreis) war Kunstpädagoge und Professor am Institut für Pädagogik der Fakultät für Humanwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

Schon als Kind war Mahlke fasziniert von den Messerspuren auf dem geschmierten Butterbrot. Ging in den Zoo, um Tiere zu zeichnen. Und übernahm in der Schule den Kunstunterricht, als im Zweiten Weltkrieg die Lehrer fehlten. Die Kriegszeit und drei Jahre Gefangenschaft in Russland prägten ihn. Ungezählte Schmierzettel füllte der junge Kriegsgefangene mit Zeichnungen und Porträts, mit Phantasien und Träumen. Zurück in Deutschland, machte der Spätheimkehrer sein Talent zum Beruf. Nach der Ausbildung zum Werk- und Kunsterzieher in München war Mahlke Lehrer am Gymnasium in Weiden. 1961 kam er als Professor für Kunst- und Werkpädagogik nach Würzburg.

Professor in Würzburg

Von 1980 bis 1988 Universitätsprofessor für Kunsterziehung an der Universität Würzburg. Ausgangspunkt für seine Arbeiten für pädagogische Einrichtungen waren immer die menschlichen Grundbedürfnisse: Geborgenheit, Sicherheit, Individualität, Gemeinschaft, Aktivität.

Der Maßstab musste bei allen Treppen, Stufen, Regalen, Einbauten passen: funktional und abgestimmt auf die Körpergröße. Wichtig auch: das Material. Wolfgang Mahlke nutzte Werkstoffe, die gut altern, nicht kaputt gehen, sondern Spuren aufnehmen und Geschichten erzählen. So wie die Holztische und Bänke im Spieli - Kinderzentrum Zellerau.

Das Würzburger Modell

Als Begründer des Würzburger Modells ist hauptsächlich Prof. Wolfgang Mahlke zu nennen, der in den 1970er Jahren begann - speziell in der Heimerziehung - über sinnvoll gestaltete Räume nachzudenken. Dabei standen vor allem Gedanken über die Wirkung von Räumen auf das Befinden von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. [1]

Werke (Auswahl)

Die Keramikwände in der Krankenpflegeschule der Würzburger Uniklinik sind von ihm gestaltet, ebenso die Glasfenster in der Hauskapelle des Ferdinandeums und in der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Margetshöchheim. Die Fliesen im Kinderheim St. Joseph, die großen Wandmalereien und Inschriften aus dem Jahr 1981 am Heilpädagogischen Seminar in Würzburg sind auch aus seiner Hand. Im Chemie-Gebäude der Universität ertasten heute noch Studentinnen und Studenten im Vorbeigehen die Reliefs aus eingedrückten Schnüren und Netzen im Beton. In der Maria-Ward-Schule hat er 1981 die Bibliothek gestaltet und die Treppenhausfenster entworfen (Ausführung: Glaswerkstätte Rothkegel).

Bibliothek in der Maria-Ward-Schule

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

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