Wellhöfer-Stiftung für das forschende Museum
Die Wellhöfer-Stiftung für das forschende Museum fördert vor allem Forschungen zu den Schwerpunktepochen des Martin von Wagner Museums und hat außerdem die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern zum Ziel.
Namensgeber
Stifter und Namensgeber ist Herbert Wellhöfer, der von 1975 bis 2011 Geschäftsführer der Fa. Wellhöfer Treppenbau im Würzburger Stadtbezirk Heidingsfeld war.
Geschichte
Frühe Neigung
Seine Liebe zum Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg begann am 30. Januar 1959. An diesem Tag, so vermerkt es das erste Besucherbuch, suchte der fünfzehnjährige „Herbert Wellhöfer, Schüler“ im Beisein seiner Mutter erstmals die Graphische Sammlung des Martin von Wagner Museums auf. Offiziell war es noch gar nicht wiedereröffnet – das geschah erst am 23. März 1963. Doch die Zeichnungen und Druckgraphik im Besitz der Universität waren bereits zugänglich.
Seine Neigung zur Kunst konnte Herbert Wellhöfer lange Zeit nur nebenher ausleben. Eine Banklehre, das Jurastudium in Lausanne und Würzburg sowie ein Traineeprogramm bei Unilever bereiteten ihn auf den Einstieg in den väterlichen Betrieb vor. Die Fa. Wellhöfer Treppen wurde in den Jahrzehnten unter seiner Leitung zu einem umsatzstarken Industrieunternehmen.
Doch Herbert Wellhöfer hörte nicht auf, die Kunst zu umkreisen – und die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Er schloss Freundschaft mit Erika Simon, der langjährigen Inhaberin des Lehrstuhls für Klassische Archäologie, und absolvierte neben seiner Berufstätigkeit das Grundstudium im Fach Kunstgeschichte. Über das Kennerschaftliche des Kunstliebhabers hinaus hat Wellhöfer so auch einen Sinn für die wissenschaftlichen Anforderungen an den Umgang mit Kunst entwickelt.
Wohltäter
Seine Sammeltätigkeit wurde zur Sammelleidenschaft, als er sein Herz für griechische Münzen entdeckte. Gekauft hat er nur die wertvollsten. Seine erlesene Kollektion aus knapp 400 Münzen aus Archaik, Klassik und Hellenismus schenkte er 2019 der Antikensammlung des Martin von Wagner Museums - und finanzierte gleich eine Stelle zur Katalogisierung sowie die Ausstattung des neuen Münzkabinetts mit.
Zu diesem Zeitpunkt war er längst zum Wohltäter des Museums geworden: 2016 spendierte er der Gemäldegalerie ein neues Beleuchtungssystem in allen Sälen. Es war der Startschuss für eine umfassende Modernisierung der Bildersammlung, die 2018 wiedereröffnet wurde. Für seine außergewöhnliche Großzügigkeit ehrte die Julius-Maximilians-Universität Würzburg Herbert Wellhöfer 2017 mit der Röntgen-Medaille; 2021 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät ausgezeichnet.
Stiftungszweck
Die „Wellhöfer-Stiftung für das forschende Museum“ fördert nicht nur, aber vor allem Forschungen zu den Schwerpunktepochen des Martin von Wagner Museums, insbesondere zur Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein zweiter Förderschwerpunkt ist das Studium griechischer Münzen. Die geförderten Forschungen müssen nicht auf Objekte des Universitätsmuseums gerichtet sein, ein inhaltlicher Zusammenhang ist jedoch erwünscht.
Die „Wellhöfer-Stiftung für das forschende Museum“ hat insbesondere die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern zum Ziel. Alle zwei bis drei Jahre soll das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg aus den erhaltenen Mitteln nach Möglichkeit ein Stipendium an Doktorandinnen oder Doktoranden vergeben, deren Dissertation sich im Rahmen des Förderschwerpunkts der Stiftung bewegt und an der Universität Würzburg angefertigt wird. Eine der Betreuungspersonen der Dissertation soll dem Direktorat des Martin von Wagner Museums angehören. Je nach jährlicher Dividende kann bei Bedarf die Zahl der Stipendien erhöht werden.
Darüber hinaus unterstützt die Wellhöfer-Stiftung Forschungen zu den Förderschwerpunkten in Form von Tagungen, Publikationen, Ausstellungen oder anderer Projekte. Als regelmäßige Veranstaltung findet seit 2024 alle zwei Jahre das „Würzburger Wellhöfer-Kolloquium“ statt.
Der Stiftungsfonds wird von der HypoVereinsbank verwaltet. Die erwirtschafteten Erträge fließen der Neueren Abteilung des Martin von Wagner Museums zu, die über die satzungsgemäße Verteilung der Mittel wacht.
Kontakt
- Stiftung HypoVereinsbank Stiftergemeinschaft
- Lorenzer Platz 21
- 90402 Nürnberg
- E-Mail: hvb.stiftergemeinschaft@unicredit.de
