Volksküche Grombühl

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Innenansicht des großen Saals der Restauration Kolosseum (1911)

Die Volksküche Grombühl war eine zentrale Verpflegungseinrichtung im Stadtbezirk Grombühl.

Lage

Die Volksküche befand sich zwischen 1917 und 1920 in den Räumen der ehemaligen Gaststätte Kolosseum in der Grombühlstraße 6.

Geschichte

Am 25. August 1917 wurde zum Ende des Ersten Weltkrieges im großen Saal der ehemaligen Gastwirtschaft eine Volksküche eröffnet. Sie entstand auf Initiative des Kommerzienrates und ehemaligen Brauereibesitzers Gustav d‘Henglière und des Roten Kreuzes mit Unterstützung des Regierungspräsidenten Julius Ritter von Henle. Das Gasthaus, das während des Krieges geschlossen und als Notschule verwendet wurde, eignete sich hervorragend zur Einrichtung einer großen Zentralküche.

Räumlichkeiten und Einrichtung

Die Volksküche hatte im Erdgeschoss den Haupteingang mit Kassenraum und Zugang zum Speisesaal, den Vorratsraum, das Büro für den Speisemeister, die Küche mit 6 Kesseln von zusammen 2100 Liter Inhalt, darunter ein Gaskochkessel mit 400 Liter Inhalt, moderne, elektrische Küchenmaschinen, elektrischer Abzug und ein großer Küchenherd. Im Hauptspeisesaal konnten bis zu 300 Personen gleichzeitig verköstigt werden, so dass während der Mittagspause 1200 bis 1500 Personen essen konnten. Die Bühne blieb erhalten und konnte nach wie vor zu Wohltätigkeitsvorstellungen verwendet werden.

In den beiden darüber liegenden Stockwerken befanden sich die Dienstwohnungen für den Speisemeister und Hausmeister. Die Leitung der Küche wurde aus hiesigen Persönlichkeiten als Küchenvorstand im Ehrenamt besorgt, desgleichen erfolgte die Bedienung durch ehrenamtliche Helferinnen. Die Speisen konnten auch in eigenen Geschirr abgeholt weiden. Zur Bemessung des täglichen Bedarfes der Küche war die Freizügigkeit der Gäste durch Lösung einer Wochenkarte beschränkt.

Speiseangebot

Das Essen bestand aus Suppe und Gemüse und wöchentlich einmal Fleisch. Die Portion umfasste insgesamt einen Liter. Die Volksküche sollte die Bevölkerung mit nähr-und schmackhafter Kost versorgen und bildete so einen Fortschritt auf dem Gebiet der sozialen Wohlfahrtspflege.

Organisation

Alle Dienstleistungen und Lieferungen wurden von ansässigen Gewerbetreibenden und Kaufhäusern erbracht. Die Projektierung und Leitung oblag dem Herrn Ingenieur und Stadtrat Hauck.

Ende der eigenständigen Volksküche

Ab dem Frühjahr 1920 wurde der Betrieb der Volksküche wegen Rückgang der Essenszahlen eingeschränkt und das Kolosseum in Verbindung mit der Volksküche wieder als Restaurant eröffnet.

Siehe auch

Quellen

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