Ulrich Heber
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Prof. Dr. Ulrich Wolfgang Heber (* 25. Oktober 1930 in Freital/Sachsen; † 12. Juni 2016 in Klingenberg/Main) war Botaniker und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg von 1978 bis zu seiner Emeritierung 1996.
Leben und Wirken
Heber besuchte das Gymnasium in Dresden und absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg eine landwirtschaftliche Lehre. 1949 holte er die allgemeine Hochschulreife nach und übersiedelte in die Bundesrepublik. ab 1950 studierte er Chemie an der Technischen Hochschule in Aachen. Nach dem Diplom wechselte er an das Institut für Landwirtschaftliche Botanik in Bonn, wo er 1958 promoviert wurde und sich, nach einem Aufenthalt in den USA, 1962 habilitierte. Danach lehrte er am Institut für Botanik in Düsseldorf.
Professor in Würzburg
1971 erhielt er einen Ruf an den Lehrstuhl für Botanik I der Universität Würzburg. Seine Hauptforschungsgebiete waren die Biochemie des Stresses von Pflanzen, wie Kälteresistenz, Wasserhaushalt, Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid oder Ozon. Mit diesen Forschungsarbeiten trug er zu Erkenntnissen des in den 1980er Jahren viel diskutierten Waldsterbens bei.
Prof. Heber war nicht nur ein Koryphäe auf seinem Gebiet, sondern vor allem auch ein toller Mensch mit Humor. Berühmt waren seine Pilzexkursionen. Wenn man ihn fragte: „Prof. Heber, was ist das für ein Pilz?“ dann nahm er ihn oft, meinte: „Weiß ich nicht …“, aß ihn, und sagte: „… aber er schmeckt gut! Holen se mehr davon!“. Wenn er allerdings meinte: „Probieren Sie ihn doch mal.“ dann war es garantiert ein Speisetäubling (und die haben ihren Namen aus gutem Grund). Nach den Exkursionen wurden die Pilze dann im Botanischen Institut zubereitet und er spendierte dazu immer ein oder zwei Flaschen seines selbstgemachten Weins.
Forschungsgebiete
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten unter anderem die Physiologie und Biochemie von Stress-Schäden und Stressanpassung, Bioenergetik, die Regulation der Photosynthese, intrazellulärer Transport und biochemische Mutantenanalyse.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1986: Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis zusammen mit Otto Ludwig Lange
- 2014: Bene Merenti-Medaille in Gold