Thaddäus Stahler

Prälat Thaddäus Stahler

Dr. h.c. Thaddäus Stahler (* 26. September 1857 in Geinsheim/Pfalz; † 14. September 1938 in Würzburg) war katholischer Geistlicher und Domdekan in Würzburg.

Leben und Wirken

Geinsheim ist religiös stark geprägt und aus dem Dorf gingen im Laufe der Geschichte bereits zahlreiche Priester und Ordensleute hervor. Auch Thaddäus Stahler strebte den geistlichen Beruf an, konnte jedoch in Speyer nicht ins Seminar eintreten, da dort ein Überfluss an Priesteramtsbewerbern herrschte. Auf Anraten und Vermittlung des örtlichen Pfarrverweser trat Stahler stattdessen ins Priesterseminar des Bistums Würzburg ein.

Priester und Domherr im Bistum Würzburg

Am 31. Juli 1881 erhielt er in Würzburg die Priesterweihe. Zunächst wirkte Stahler als Kaplan in den fränkischen Gemeinden in Arnshausen, Forst und Gerolzhofen. Ab 1885 ging er als Präfekt an das Studienseminar Aschaffenburg und wurde dort ab 1891 Stadtpfarrer. Hier war Stahler – als Kind armer Leute – verstärkt in der Arbeiterseelsorge tätig, zehn Jahre lang wirkte er als Präses der Katholischen Arbeitervereine in der Diözese Würzburg.

1912 erhielt er seine Ernennung zum Würzburger Domkapitular und er betätigte sich im Vorstand des Zentralkomitees für die Organisation der Deutschen Katholikentage. Stahler wurde 1921 Dompropst und ab 1933 Domdekan. Stahler betreute zudem zwischen 1914 und 1936 als Geistlicher Direktor die Oberzeller Franziskanerinnen im Kloster Oberzell.

Standesvertretung

Thaddäus Stahler engagierte sich bei der Gründung der Standesvertretung Bayerischer Priester, dem immer noch existierenden „Bayerischen Klerusverband“, als dessen 1. Vorsitzender er zwischen 1919 und 1933 wirkte und dadurch überregionale Bekanntheit erlangte. Anlässlich seines goldenen Weihejubiläums, 1931, würdigte ihn der Initiator des Klerusverbandes, Kardinal Michael von Faulhaber.

Ehrungen und Auszeichnungen

• 1921: päpstlicher Hausprälat
• 1921: Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät durch päpstlichen Erlass

Quellen

• Ludwig K. Walter, Liste der Ehrendoktoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg, HB 5, S. 26