Schulzenmühle

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Schulzenmühle in Heidingsfeld

Die Schulzenmühle ist eine ehemalige Mühle am Main in der Seilerstraße im Stadtbezirk Heidingsfeld.

Lage

Das Gebäude liegt gegenüber den Einmündungen der Maingasse und der Mühlenstraße.

Namensgeber

Der ursprüngliche Name war „Alte Mainmühle“, heute aber vor allem als Schulzenmühle bekannt, benannt nach dem letzten Besitzer.

Geschichte

Durch die Schulzenmühle wurde ein Teil des Mainwassers geleitet. Das Gebäude wird bereits 1317 erwähnt. Ab 1381 wurde sie vom Würzburger Stift Neumünster an die Stadt Heidingsfeld als Lehen ausgegeben, die die Mühle wiederum von Pächtern betreiben ließ.

In einer Mühlenordnung des 16. Jahrhunderts wurde bestimmt, wie hoch der Mahlpreis zu sein hatte. Heidingsfelder Bürger durften ihr Korn selbst mahlen. Der Müller hatte das Korn seiner Mühlgäste in der Reihenfolge, in der sie erschienen waren, zu verarbeiten: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Im 18. Jahrhundert traten gehäuft Hochwasser und Eisgang auf; das Hochwasser im Februar 1784 richtete im ganzen Maintal große Verwüstungen an. Auch die Heidingsfelder Mainmühle wurde zerstört und innerhalb von zwei Jahren wieder aufgebaut. Um die städtischen Schulden zu verringern, beschloss Heidingsfeld 1810, einige Immobilien zu verkaufen, darunter die Mainmühle. Für 4.905 Gulden erwarb sie der bisherige Pächter Johann Michael Schneider. In der Folge wechselten mehrfach die Eigentümer; unterhabl der Mainmühle wurde zusätzlich eine Öl- und Gipsmühle eingerichtet.

Nachdem Anton Linder die Mühle 1869 ersteigert hatte, stellte er sie auf Dampfbetrieb um. Als infolge der aufkommenden Kettenschifffahrt der Main bei Heidingsfeld 1906 reguliert wurde, fand der Mühlenbetrieb sein Ende. Adam Schulz kaufte die nicht mehr in Betrieb befindlich Mühle 1918; nach dem neuen Eigentümer erhielt sie auch den Namen „Schulzemühle“. Er richtete dort eine „Kunstmühle“ ein, din der die alten Mühlsteine durch Walzen ersetzt waren. 1921 brannte die Mainmühle bis auf die Grundmauern ab. Die Pläne von Adam Schulz zum Wiederaufbau wurden unter anderem deswegen nicht umgesetzt, weil sich die Mühle im Überschwemmungsgebiet des Mains befand. So blieb die Mühle Ruine. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es erneut Pläne zum Wiederaufbau, die aber nicht verwirklicht wurden.

Heutige Nutzung

Die noch vorhandenen Gebäudeteile, die alte Mühlscheune mit ihren Anbauten, werden seit 1977 von der Fasenachtsgilde Giemaul Heidingsfeld e.V. genutzt; 2006 fand eine grundlegende Renovierung statt.

Veranstaltungen

Hier finden das Giemaul- und Mühlenfest, der Hätzfelder Ostermarkt und der Hätzfelder Adventsmarkt statt.

Adresse

Schulzenmühle
Seilerstraße 11
97084 Würzburg

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Reuterstraße
Straßenbahn.png Nächste Straßenbahnhaltestelle: Reuterstraße


Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Schulzenmühle (Alte Mainmühle). In: Touristisches Leitsystem Heidingsfeld. Hrsg.: Stadt Würzburg (FB Stadtplanung und Stadtarchiv Würzburg), S. 16 f.

Weblinks

Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.