Schleehof

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Gemarkungsgrenzstein Schleehof (1690)

Der Schleehof war ein mittelalterlicher und frühneuzeitlicher, landwirtschaftlich geprägter Weiler auf dem Gelände der heutigen Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim.

Lage

Der Weiler lag an der heutigen Gemarkungsgrenze Veitshöchheim-Würzburg etwa 250 Meter östlich des Hubschrauberlandeplatzes der Kaserne.

Beschreibung

Der Schleehof bestand aus fünf kleinen, zusammenliegenden Höfen und einem ovalen (Lösch-)Teich. Die Grundfläche lag bei etwa 65 auf 85 Meter. Umgeben war der Schleehof von Steuobstwiesen, Gärten und Äckern. Feldwege führten unter anderem nach Veitshöchheim, Ober- und Unterdürrbach.

Geschichte

Der Schleehof (mundartlich „Schliahouf“) gehörte 1472 - wie Veitshöchheim - zum Benediktinerkloster St. Stephan[1] 1830 gehörte zum Schleehof eine Mehlmühle, [2] die auch 1849 noch erwähnt wird. [3] In Veitshöchheim ist nur die Eremitenmühle bekannt. Die Gebäude der fünf Eigentümerfamilien Endres, Hennig, Obmann, Funsch und Rost brannten um 1834 zum großen Teil ab. [4] Die Gebäude wurden 1838 aus Stein wiederaufgebaut. [5] 1924 kaufte die Bayerische Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau das Wirtschaftsgut Schleehof mit 45 Hektar. Da die Wehrmacht 1935 das Gelände für Übungszwecke beanspruchte, wurde es 1936 gegen das Gut Gadheim eingetauscht. [6] [7] Die landwirtschaftlichen Flächen waren 1952 noch weitgehend erhalten. [8] Als das Verteidigungsministerium im Dezember 1960 anordnete, die 12. Panzerdivision aufzustellen und Würzburg als Endstandort für die neue Division vorgesehen war, kam man bei der Standortsuche auf die großen Flächen um die Schleehöfe, welche sich bereits größtenteils im Eigentum des Bundes befanden. Damals lebten noch vier Familien in den Schleehöfen, welche dann erst während der Bauphase der Kaserne eine neue Bleibe fanden. [9]

Heutige Zeugnisse

Vom einstigen Schleehof sind keine Überreste mehr zu sehen, das Areal wird vollständig militärisch genutzt. Im Bereich des Schleehofs gab es archäologische Befunde. Der frühere Standort ist aufgrund dessen als Bodendenkmal mit der Denkmalnummer D-6-6125-0125 erfasst.

Ein alter Gemarkungsstein des Schleehofs von 1690 steht gegenwärtig im Eingangsbereich des Veitshöchheimer Rathauses.

Der Weiler ist Namensgeber für das Gewerbegebiet Schleehof, den Schleehoferpfad und den Schleehoferfahrtweg.

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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