Schöne Madonna (Gnodstadt)

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Die Schöne Madonna ist eine mittelalterliche Marienfigur eines unbekannten Künstlers.

Geschichte

Im Jahr 1308 ist ein Vikar von Stift Haug als erster Pfarrer in Gnodstadt urkundlich fassbar. In dieser Zeit muss die Gnodstadter Kirche eine Marienwallfahrt besessen haben. In der Kirche gab es einen Marienaltar, der 1477 gestiftet wurde. Mittelpunkt des Marienaltars war das Gnadenbild, eine Madonna mit dem Jesuskind auf dem Arm, eine spätgotische, holzgeschnitzte und farbig gefasste Figur. Als 1528 Gnodstadt protestantisch wurde, versiegte die Marienwallfahrt. Offebar verschwand das Gnadenbild auf dem Dachboden und fiel der Vergessenheit anheim.

Aus unbekannten Gründen, die heute nicht mehr nachvollziehbar sind, entdeckte der katholische Pfarrer Dr. Michael Wieland aus Würzburg Mitte des 19. Jahrhunderts die Madonnenfigur in Gnodstadt wieder. Offenkundig war der Priester von der Anmut der Madonna so gefangen, dass er sie käuflich erwarb. Pfarrer Wieland nahm „seine“ Madonna zu sich und später mit nach Hofheim/Lkr. Haßberge, wo sie im dortigen Benefiziatenhaus aufgestellt war.

Nach Wielands Tod fiel die Madonna im Erbgut an die Valentin Bauch Verlagsbuchhandlung, wo sie im Laden ausgestellt und zum Verkauf angeboten wurde. Der Rimparer Pfarrer Josef Heeger, der die Madonna schon in seiner Jugendzeit im Hofheimer Benefiziatenhaus gesehen und bewundert hatte, wollte die Madonna erwerben, doch wurde die Figur zwischenzeitlich im Sommer 1915 für 3.000 Mark an das Dominikanerkloster St. Josef in Düsseldorf verkauft. Wie das Kloster auf die Madonna in einem Würzburger Schaufenster aufmerksam wurde, ist unklar. Seit Juli 2010 ist die Gnodstadter Madonna in der dem Kloster benachbarten Hofkirche St. Andreas im Vorraum der Sakristei ausgestellt.

Beschreibung

Die Madonna mit Jesuskind ist 101 cm hoch, aus Holz geschnitzt und farbig gefasst, auf der Rückseite hohl. Maria trägt eine goldene Krone und ein goldenes Kleid, darüber einen elfenbeinfarbenen Mantel, der innen blau gefärbt ist und sich in schwungvollen Falten über ihre Arme legt und die Füße bedeckt. Eine blaue Randborte läuft um die Oberseite des Mantels und trägt auf zwei Seiten die Inschrift: „REGINA PACIS ORA PRO NOBIS“ – „Königin des Friedens, bitte für uns“.

In der rechten Hand hält Maria eine goldene Birne, Symbol der Fruchtbarkeit und der Reinheit. Das Jesuskind ist nur mit einem Lendenschurz bekleidet, sitzt auf dem linken Arm seiner Mutter und hebt segnend die Rechte.

Siehe auch

Weblinks

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.