Pius Keller
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P. Pius Keller OSA (Taufname: Johannes) (* 30. September 1825 in Ballingshausen/Lkr. Schweinfurt; † 15. März 1904 in Münnerstadt) war Augustiner-Eremit und gilt als Restaurator des Augustinerordens in Deutschland.
Leben und Wirken
Johannes Keller wuchs als Sohn einfacher Bauern in Unterfranken auf. Wegen seiner großen intellektuellen Begabung wurde ihm von der Kirche eine höhere Schulausbildung ermöglicht. In Münnerstadt besuchte er 1837 das Gymnasium, absolvierte 1844 als Primus und begann an der Universität Würzburg das Studium der Philosophie und klassischen Philologie, das er 1847 mit der Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen erfolgreich abschloss. Am 4. November 1846 trat er ins Priesterseminar ein. Am 7. April 1849 erhielt er von Bischof Georg Anton von Stahl die Preisterweihe. 1849 trat er in den Augustinerorden ein.
Provinzial der deutschen Ordensprovinz
Pius Keller nahm insgesamt 53 Jahre lang als Prior, Generalkommissär und Provinzial Leitungsaufgaben in seinem Orden wahr. Auf sein Engagement hin konnte die bayerisch-deutsche Augustinerprovinz 1895 wieder errichtet werden, deren Privinial er bis 1902 blieb. Ordensintern setzte er eine Verbesserung der klösterlichen Disziplin durch. Er erneuerte die Klosterzucht, unterzog sich selbst strengen Bußübungen und gründete eine Reihe von Klöstern.
Kanonisierung
Pius Keller war nach Berichten von Zeitzeugen ein begabter Prediger mit einer tiefen Liebe zur sakramentalen Beichte und stand schon zu Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit. Nach seinem Tod wurde er in der dortigen Klosterkirche Münnerstadt beigesetzt. Das Bistum Würzburg eröffnete im Januar 1934 den Seligsprechungsprozess. 1956 erfolgt die neuerliche Eröffnung des Verfahrens, das 1960 abgeschlossen war. Im Juli 2008 erfolgt die Feststellung des "heroischen Tugendgrades" durch Papst Benedikt XVI., womit die erste Bedingung für die Seligsprechung erfüllt ist.