Oskar Neisinger
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Oskar Neisinger (* 18. September 1919 in Würzburg; † 14. Dezember 1985 ebenda) war katholischer Theologe, Journalist und Publizist und Leiter des Bundes der katholischen Jugend in Deutschland.
Wirken in der kirchlichen Jugendarbeit
Oskar Neisinger zeigte schon früh starkes Interesse an der katholischen Jugend. Bereits 1930 trat er der Marianischen Kongregation bei. Als die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1935 begannen, alle kirchlichen Organisationen aufzulösen, wurde Oskar Neisinger zur Leitfigur für die im Untergrund weiter existierende katholische Jugend. Unter seiner Leitung begann sie, politisch aktiv zu werden und durch seine Überzeugungskraft und Unterstützung konnten viele Jugendliche vor dem Abgleiten in die Nazi-Ideologie bewahrt werden. Durch den Krieg verlor die katholische Jugend nach und nach ihre Führungskräfte, weil sie in die Wehrmacht eingezogen wurden. Deshalb übernahm Oskar Neisinger ab 1941 die Aufgabe, unbemerkt von der Gestapo im Kapitelsaal der Burkarder Kirche neue Jugendleiter heranzuziehen.
Von 1942 bis 1944 studierte er Philosophie und Theologie an der Universität Würzburg. 1944 wurde er schließlich selbst zum Kriegsdienst eingezogen.
Sofort nach dem Ende des Krieges engagierte sich Neisinger wieder in der Jugendarbeit. Er errichtete eine „Zentrale“ in einem kleinen Raum im Kreuzgang des Kiliansdoms. Dort gründeten er und seine Freunde die erste Zeitschrift für Jungführer der katholischen Jugend. Von Oktober 1945 bis 1952 war Neisinger Diözesanjugendleiter im Bistum Würzburg, bis er 1957 stellvertretender Leiter des BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) in Düsseldorf wurde.
Publizist und Journalist
Nach seinen Aktivitäten als Jugendführer arbeitete er bis zu seinem Tod als Publizist für die Kirche. Von 1950 bis 1960 war er Chefredakteur des „Jungführers“, der die Leiter der Deutschen Katholischen Jugend ansprach. Daneben arbeitete er von 1952 bis 1953 als Feuilletonredakteur beim „Fränkischen Volksblatt“ 1956 wurde er Chefredakteur der „Allgemeinen Sonntagszeitung“ in Würzburg bis 1961. Ab 1972 war er Pressereferent beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.
Ruhestand und Tod
1981 trat Neisinger krankheitsbedingt in den Ruhestand. Am 14. Dezember 1985 starb er in Würzburg und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Waldfriedhof beigesetzt. Prälat Werner Köster aus Bonn, der zu Beginn der fünfziger Jahre dem Verstorbenen im Amt des Würzburger Diözesanjugendführers gefolgt war und die Aussegnung vollzog, wies in seinem persönlichen Nachruf darauf hin, dass Neisinger viele Menschen in ihren entscheidenden Jahren geprägt habe. Das feierliche Requiem in der Steinbachtal-Pfarrkirche St. Bruno zelebrierte der frühere Sekretär der deutschen Bischofskonferenz und spätere Bischof von Hildesheim Dr. Josef Homeyer.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1981: Komtur des Gregorius-Ordens (Ernennung durch Papst Johannes Paul II.)
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde der Oskar-Neisinger-Weg am oberen Dallenberg benannt.