Meier Kahn
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Meier Kahn (geboren am 12. Mai 1886 in Gemünden am Main; ermordet am 1943 in Auschwitz) war jüdischer Jurist und Opfer des Nationalsozialismus.
Leben und Wirken
Kahn wuchs in Mittelsinn auf, besuchte dort die Volksschule und anschließend das Gymnasium in Fulda. Nach dem Abitur studierte er Jura an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, dazwischen absolvierte er seinen Militärdienst. 1915 wurde er zum Ersten Weltkrieg eingezogen, erkrankte an Malaria und wurde später mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Kriegsende 1918 setzte er sein Studium in Würzburg und in München fort. Nach dem Staatsexamen 1919 wurde er 1920 zunächst dritter Staatsanwalt am Landgericht Ansbach und am Landgericht Nürnberg-Fürth. Ab 1925 wirke er als Amtsrichter in Ansbach und wurde 1929 erster Staatsanwalt am Landgericht Aschaffenburg. Er leitete 1932 die Ermittlungen in einem spektakulären Kunstraub-Fall in Aschaffenburg. Seinem kriminalistischen Spürsinn ist zu verdanken, dass ein Teil der geraubten Werke ein Jahr später wieder zurückgebracht wurde. Als Anerkennung wurde er zum Landgerichtsrat befördert.
1934 wurde er von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben und ins Grundbuchamt zwangsversetzt und zum 31. Dezember 1935 aus dem Staatsdienst entlassen.
Deportation
Am 29. Oktober 1942 wurden Meier und und seine Ehefrau nach Würzburg umgesiedelt und in das sogenannte Judenhaus in der Bibrastraße 6 eingewiesen. Von dort aus wurden sie am 17. Juni 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1915: Eisernes Kreuz (II. Klasse)
Mitgliedschaft
Meier Kahn war Mitglied der Akademisch-wissenschaftliche Verbindung Veda Würzburg.