Jonathan Seers
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Jonathan Seers (* 1954 in Redhill) war Generalmusikdirektor in Würzburg von 1991 bis 2000.
Leben und Wirken
Seers erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Sängerknabe in der Kathedrale zu Canterbury. Als Stipendiat der Universität zu Cambridge studierte er Geschichte und Musikwissenschaft. Ein Dirigierstudium absolvierte er an der Guildhall School London und am Londoner Opernzentrum. Nach Engagements als Kapellmeister in Freiburg, Mannheim und Gelsenkirchen wurde er Generalmusikdirektor in Würzburg.
Generalmusikdirektor in Würzburg
Jonathan Seers war von 1991 bis 2000 Generalmusikdirektor des Stadttheaters und Künstlerischer Leiter des Mozartfestes. eine Amtszeit, während der unter anderem Diana Damrau und Christian Gerhaher zum Würzburger Sänger-Ensemble gehörten, ermöglichte dem Philharmonischen Orchester Würzburg eine stetige Weiterentwicklung und einen neuen Status im künstlerischen Wirken der Stadt. Als Reaktion auf das stark gestiegene Publikumsinteresse wurde die Anzahl der Sinfoniekonzerte verdoppelt. Im Rathaussaal wurden regelmäßig Rathauskonzerte präsentiert. Schließlich beschloss der Stadtrat, das Philharmonische Orchester tarifmäßig aufzustocken und einen neuen Orchesterproberaum zur Verfügung zu stellen.
Nach der fristlosen Kündigung von Chefdirigent Jin Wang, übernahm Jonathan Seers nochmals übergangsweise das Amt von 2009 bis 31. März 2010.
Künstlerisches Werk
Unter anderem blieben dem Würzburger Publikum in Erinnerung seine Interpretation der Opern von Richard Wagner „Tristan und Isolde“, „Lohengrin“ und „Tannhäuser“. Von Richard Strauss sind „Elektra“, „Salome“ und „Der Rosenkavalier“ zu nennen. Ferner Verdis „Macht des Schicksals“, „La Traviata“, „Falstaff“, „Aida“ und „Otello“, Mozarts „Die Zauberflöte“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Così fan tutte“, Debussys „Pelleas und Melisande“ sowie „Boris Godunow“ von Modest Mussorgskij.
Im Konzertbereich fielen in seine Zeit mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg die Aufführung aller neun Sinfonien von Ludwig van Beethoven, aller vier Sinfonien von Johannes Brahms, zahlreicher Werke von Anton Bruckner und Gustav Mahler, „Turangalîla“ von Olivier Messiaen und das Violinkonzert von György Ligeti mit Frank Peter Zimmermann als Solist.
In den Sinfoniekonzerten bescherte er dem Würzburger Publikum manche Erstaufführung, wie z.B. mit der 3. Sinfonie „Jeremia” von Bertold Hummel.
Weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Jonathan Seers in Würzburg waren Jazzkonzerte der Philharmoniker mit Charlie Mariano, Benny Bailey und dem Trio "On the Corner".
Hochschuldozent
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war Seers Dozent an den Musikhochschulen in Hannover und an der Hochschule für Musik in Würzburg.