Johann Balthasar Gutwein
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Johann Balthasar Gutwein (* 1702 in Augsburg; † 4. Januar 1785 in Würzburg) war ein Würzburger Kupferstecher zur Barockzeit.
Leben und Wirken
Der in Augsburg geborene Johann Balthasar Gutwein, Sohn des Kupferstechers Johann Caspar Gutwein, wurde von seinem Vater in Augsburg ausgebildet.
1733 kam er mit seiner Frau nach Würzburg und wurde hier als Bürger aufgenommen und erhielt eine Anfrage für die Anfertigung der Ratskalender für das Jahr 1734. Im Jahre 1738 starb der Hof- und Universitätskupferstecher Johann Salver und Johann Balthasar Gutwein wurde von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn zu dessen Nachfolger ernannt. In diesem Amt hatte er die Illustrationen für Festschriften und Bücher anzufertigen. Dabei arbeitete Gutwein mehrfach nach Zeichnungen von Balthasar Neumann bzw. Zeichnern aus Neumanns Büro. Des Weiteren war er zuständig für die Anfertigung von Wappenkalendern, die in der Barockzeit als Repräsentationsmittel dienten. Daneben hat Gutwein auch eine große Anzahl der damals weit verbreiteten Kleinen Andachtsbilder gestochen.
Offensichtlich war sein Einkommen nicht gerade üppig, denn es sind etliche Klagen und Bitten um Vorschuss überliefert. Ende 1747 ging Gutwein nach Italien, wo er bei dem großen Offizin Remondini in Bassano Arbeit fand. Seine Hoffnung, dort mehr Geld zu verdienen, erfüllte sich jedoch nicht. Nach drei Jahren kam Gutwein enttäuscht nach Würzburg zurück und bat den Fürstbischof sogar um eine Lakaienstelle.
Ausstellung
Im Frühjahr 2019 widmet das Würzburger Diözesanarchiv dem Werk Gutweins eine kleine Einzelausstellung mit dem Schwerpunkt Andachtsbilder.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Richard Sedlmaier und Rudolf Pfister: Die fürstbischöfliche Residenz zu Würzburg. Teil 1: Textband. Georg Müller Verlag, München 1923. (Digitalisat bei archive.org)
- Andrea Reible: Johann Balthasar Gutwein - ein Würzburger Kupferstecher der Barockzeit. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 83. Band, Echter Verlag, Würzburg 2020, S. 263 ff., ISBN: 978-3-429-05587-5