Johann Anton Möhler
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Prof. Dr. Johann Anton Möhler (* 6. Mai 1796 in Igersheim; † 12. April 1838 in München) war Geistlicher, Theologieprofessor und kurzzeitig Domdekan im Bistum Würzburg.
Geistliche Laufbahn
Er besuchte zunächst das Lyzeum im nahegelegenen Bad Mergentheim, daraufhin das Lyzeum in Ellwangen. Ab 1815 studierte er dort, ab 1817 dann in Tübingen Theologie. Ab 1818 war er als Student am Wilhelmsstift, wo er u. a. Schüler von Johann Sebastian von Drey und Johann Baptist von Hirscher war. Am 18. September 1819 erhielt er die Priesterweihe und wirkte zunächst als Seelsorger. Im Herbst 1820 trat er als Präparand für das Gymnasiallehramt im Wilhelmsstift ein, wo er bald zum theologischen Repetenten ernannt wurde. Hier studierte er altgriechische Philosophie und Geschichte. Als man ihm 1822 eine Stelle als Privatdozent für Kirchengeschichte auftrug, machte er sich zunächst zu einer Studienreise nach Würzburg, Bamberg, Jena, Leipzig, Halle, Göttingen, Braunschweig, Magdeburg, Breslau, Prag und Wien auf.
Professor in Tübingen und München
Er kehrte im April 1823 von seiner literärischen Reise nach Tübingen zurück, wo er zunächst kirchenrechtliche Vorlesungen übernehmen musste. Erst ab dem Wintersemester 1823/1824 durfte er Vorlesungen zur Kirchengeschichte halten. Nach intensiven Studien der Kirchenväter vollzog sich in ihm ein innerer Wandel. 1825 veröffentlichte er seine erste Schrift, Die Einheit in der Kirche oder das Prinzip des Katholizismus. Dargestellt im Geiste der Kirchenväter der drei ersten Jahrhunderte, die ihm als Dissertation anerkannt wurde. Am 16. März 1826 wurde er zum außerordentlichen Professor für Kirchengeschichte an der Tübinger katholischen Fakultät ernannt. Am 31. Dezember 1828 wurde er zum ordentlichen Professor für Kirchengeschichte der theologischen Fakultät zu Tübingen ernannt. 1835 erhielt er einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München.
Domdechant in Würzburg
Nachdem am 15. März 1838 der Würzburger Domdechant Michael Erhard verstorben war, ernannte ihn König Ludwig I. von Bayern wenige Tage später Möhler zu dessen Nachfolger.
Letzte Ruhestätte
Am Gründonnerstag 1838 verstarb der Gelehrte und wurde zwei Tage später am Karsamstag unter großem Trauergefolge auf dem Münchner Zentralfriedhof beigesetzt.