Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim

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Eingang des JKM

Das Jüdische Kulturmuseum Veitshöchheim ist eine Einrichtung, die von der Gemeinde Veitshöchheim getragen wird. In den Räumen der ehemaligen Synagoge, in der sich die vom Vorsänger (Kantor und Schächter) genutzte Wohnung befindet, einem ehemaligen jüdische Wohnhaus und dem an der Hauptstraße befindlichen Grundstück wurde es nach 1986 eingerichtet. Erhalten ist auch die Mikwe, das rituelle Tauchbad der Juden.

Geschichte

Zwischen 1727 und 1730 wurde die Synagoge erbaut. Nach der von den Nazis erzwungenen Übergabe im Jahr 1938 an die Gemeinde Veitshöchheim erfolgte 1940 der Umbau zum Feuerwehrgerätehaus.

Nach der Entdeckung zahlreicher Überreste im Bauschutt konnte zwischen 1986 und 1994 die ursprüngliche Inneneinrichtung aus der Barockzeit weitgehend vollständig wiederhergestellt werden.

Im Dachboden der Synagoge entdeckte man eine umfangreiche Genisa (Textablage, Aufbewahrungsort ritueller und alltäglicher Schriftstücke – so zu sagen ein Mausoleum der Bücher und Schriften). Die hiesige Genisa ist eine sehr umfangreich erhaltene. Das Genisa-Projekt steht unter der Leitung von Dr. Martina Edelmann. Wichtige Teile dieser Genisa sind im Jüdischen Kulturmuseum, einem ehemaligen jüdischen Wohnhaus direkt neben der Synagoge, ausgestellt.

2019 wurde das Museum umgestaltet und unter dem Motto Schauplatz Dorf neu eröffnet. [1]

Exponate

Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim

Synagoge, Wohnhaus und die Inhalte der Genisa vermitteln einen authentischen Eindruck vom Leben fränkischer Juden. Gezeigt werden religiöse Schriften, handschriftliche Zeugnisse, Gebetsbücher.

Veranstaltungen

Der Neubau mit Foyer, Seminarraum und Archiv ergänzt die denkmalgeschützten Gebäude und bietet die Möglichkeit von Wechselausstellungen und Veranstaltungen.

Anschrift

Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim
Thüngersheimer Straße 17
97209 Veitshöchheim
Telefon: 0931 - 9802-754

Öffnungszeiten

  • von März bis Oktober: Donnerstag 15.00 - 18.00 Uhr, Sonntag 14.00 - 17.00 Uhr
  • Eintrittspreis 2 € (ermäßigt 1 €)
  • Außerhalb der Öffnungszeiten und von November bis Februar: nach Vereinbarung.
  • Gruppenführungen nach Voranmeldung bei der Gemeinde Veitshöchheim.

Siehe auch

Literatur

  • Karen Heußner: Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge Veitshöchheim : auf den Spuren einer ehemaligen jüdischen Landgemeinde. In: Schönere Heimat ; 79 (1990),4, S. 246 - 248
  • Otto Lohr: Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge Veitshöchheim in Unterfranken. In: Museum heute ; 1994,8, S. 3 - 8
  • Martina Edelmann: Veitshöchheim ; Jüdisches Kulturmuseum. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland ; 13. Bayern S - Z, Hrsg. von Eberhard Dünninger, Hildesheim 1997, S. 72 - 75, ISBN: 3-487-09587-4.
  • Martina Edelmann: Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim ; Schauplätze, Spuren, Exponate. Haigerloch ; Medien und Dialog, Schubert, Veitshöchheim 1999, ISBN: 3-933231-09-4, 18 S.
  • Dieter Gürz: Jüdische Feste auf zehn Bildern ; ungewöhnliche Ausstellung im Jüdischen Kulturmuseum. Zur Ausstellung von Igor Wischnia im Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim im Rahmen d. Kulturherbstes d. Lkrs. Würzburg, bis 22.10.2000, Main-Post ; 2000,223 vom 27.9., S. L 8 [dazu: 224 vom 28.9., S. F 4]
  • Martina Edelmann: Schmutz, Staub und Sensationen ; zur Arbeit des Genisaprojekts Veitshöchheim. In: Ja was is denn des?! - Forschen im Museum, Red. von Christine Schmid-Egger, Vorw. von Michael Henker, Landesstelle für die Nichtstaatlichen Museen in Bayern, München 2014, S. 37-39, ISBN: 978-3-9807604-8-5.
  • Martina Edelmann: Veitshöchheim. In: Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg : ein Wegweiser für junge Leute, Hrsg. von Klaus Rostek, Landkreis Würzburg 2013, S. 42 - 51
  • Landratsamt Würzburg (Hrsg.): Die Museen im Landkreis Würzburg, 2015, S. 42 f.
  • Martina Edelmann: Das Jüdische Kulturmuseum in Veitshöchheim. In: Jüdisches Leben in Bayern ; 30 (2015),127, S. 8 - 9
  • Martina Edelmann: Das „Genisaprojekt" des Jüdischen Kulturmuseums Veitshöchheim. In: Wiederhergestellte Synagogen ; Raum – Geschichte – Wandel durch Erinnerung, Hrsg. von Benigna Schönhagen und Stiftung Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Hentrich & Hentrich, Berlin 2016, S. 101-112, ISBN: 978-3-95565-141-1.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

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