Heldenfriedhof (Frickenhausen am Main)

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Heldenfriedhof der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges
Nordansicht der katholischen Pfarrkirche St. Gallus (1938)

Der Heldenfriedhof ist eine Kriegergedenkstätte im Zentrum der Marktgemeinde Frickenhausen am Main.

Lage

Der Heldenfriedhof liegt an der Nordseite der katholischen Pfarrkiche St. Gallus auf kircheneigenem Grund.

Geschichte

Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg

Auf Initiative des „Veteranen- und Kriegervereins“ wurde kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges angeregt, zu Ehren der Gefallenen ein Denkmal zu errichten. Schließlich waren von den 161 Kriegsteilnehmern 42 Mitbürger nicht mehr in ihre Heimat zurückgekommen. Der Gemeinderat besprach am 10. Juni 1923 erstmals dieses Thema und beauftragte den ehemaligen Bürgermeister Franz Ehrbar beim Landbauamt Würzburg Erkundigungen einzuholen. Schon am 12. August 1923 war sich der Rat einig, die Ausführung nach den Plänen des Landbauamtes auszuführen. Der Frickenhäuser Bildhauer Michael Körber wurde mit den Stein- und Bildhauerarbeiten beauftragt. Für die Ausführung des Auftrags zog Michael Körber den Frickenhäuser Bildhauer und Schnitzer Stephan Lückehe hinzu. Die Steinlieferung übernahm der Steinbruchbesitzer Georg Engel. Die Aufstellung wurde der Ochsenfurter Firma Michal Hanika übertragen. Noch im Jahre 1924 wurde das Denkmal fertiggestellt und in einer großen Feier am 22. Juni 1924 in Anwesenheit der örtlichen Vereine und vieler Mitbürger durch den damaligen Pfarrer Peter Wolpert eingeweiht.

Gedenkstätte Zweiter Weltkrieg

Die Errichtung des Heldenfriedhof für die aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr heimgekommenen Mitbürger der Gemeinde ist dem von 1942 bis 1958 in Frickenhausen am Main wirkenden Pfarrer Dr. Edmund Erhard zu verdanken.

Für die Einrichtung der Gedenkstätte veranlasste er zunächst die Aufstellung von Birkenkreuzen mit Gedächtnistafeln. Aufgrund der witterungsbedingt raschen Schadhaftigkeit der Birkenkreuze veranlasste er, dass sie durch Steinkreuze ersetzt wurden. Durch seine guten Beziehungen zum Hause des Steinwerks Melchior und German Gresser wurden die Kreuze unentgeltlich aus Frickenhäuser Muschelkalk erstellt. Die Fertigung erfolgte durch die Frickenhäuser Steinmetze Georg Reulein und Ludwig Sussner. Die Inschriften wurden durch den ebenfalls im Werk tätigen Bildhauer Rudolf Tief gefertigt. Lediglich die Beschriftung wurde von den Angehörigen mit einem kleinen Beitrag bezahlt.

Am 22. August 1954 wurden am Kriegerdenkmal des Ersten Weltkrieges folgende Änderungen vorgenommen: Das Denkmal wurde abgebrochen und die vier Außentafeln des Denkmals mit Genehmigung des Pfarrers an der nördlichen Kirchenwand angebracht. Den Abbruch des Denkmals übernahm die Fa. Gresser; die Steinmetze Wilhelm Linz und Ludwig Sussner führten die Arbeiten aus. An der Westseite der bisherigen Anlage wurden, wiederum unentgeltlich durch die Fa. Gresser, weitere Gedenkkreuze errichtet. Die Aufstellung der Kreuze übernahmen die ehemaligen Gemeinderäte und Philipp Bauswein und Karl Küffner im Juli 1967. Damit besitzt die Gemeinde eine würdige Gedenkstätte für die 66 Gefallenen und 22 Vermissten Frickenhäuser.

Beschreibung

Der Heldenfriedhof besteht aus einer vierteiligen Wandtafel an der Kirchenwand, deren erhabene Schrift mit roter Farbe unterlegt ist. Ein Wandbildnis zeigt einen segnenden Jesus mit zwei zu seinen Füßen knienden Soldaten und erinnert an die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges und des Ersten Weltkrieges. Drei von Buchsbaumhecken eingefasste Rasenflächen mit Denkmal-Kreuzen erinnern an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Die Schriftzeichen sind mit roter Schrift ausgemalt.

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen und Literatur

Kartenausschnitt

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