Gustav Adolf Kesselring
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Gustav Adolf Kesseling (auch: Johann Kaspar Gustav Adolf Kesselring) (* 27. Oktober 1820 in Hohenfeld; † 26. Oktober 1886 in Marktsteft) war Lehrer in der Marktgemeinde Winterhausen.
Familiäre Zusammenhänge
Sein Vater war Johann Michael Kesselring, Landwirt in Hohenfeld bei Kitzingen, seine Mutter Anna Margaretha Schwab, ebenfalls aus Hohenfeld. Aus seiner ersten Ehe mit Maria Sophia Zeiß gingen gingen die Kinder Karl Adolph Kesselring (1864-1935), Lehrer in Marktsteft und Schulrat in Bayreuth, und Walburga Karolina Rosina Kesselring (1849-?) hervor. Seine zweite Ehe mit Johanna Rebekka Regina Gechter (1813-?) wurde am 20. März 1864 in Winterhausen getraut. [1]
Leben und Wirken
Der körperlich schwächliche, aber geistig rege Junge hatte schon im Alter von 10 Jahren den Wunsch Lehrer zu werden. 1838 trat er in das Lehrerseminar in Kitzingen ein und war danach bis 1856 Lehrer in Roßrieth, Neuswarts und Tann. Am 1. Juli 1856 wurde er Lehrer in Winterhausen.
Ab 1861 engagierte Kesselring sich im Bayerischen Lehrerverein. [2] Noch im selben Jahr wurde er auch zum Vorstand des Bezirkslehrervereins. Er erwarb sich ebenfalls Verdienste im Kreislehrerverein, zu dessen 1. Vorstand er 1871 gewählt wurde. Bei seinem Rücktritt von diesem Amt wurde er 1886 zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
1864 rückte Kesselring auf von der 2. zur 1. Lehrerstelle in Winterhausen. 1869 wurde er Agent der Feuerversicherungsgesellschaft Colonia. 1870 wurde Kantor Kesselring Direktor des Musikalischen Vereins Winterhausen. 1872 wurde in Winterhausen ein polytechnischer Verein gegründet, dessen Mitglie er von Anbeginn war.
Bereits 1873 erkannte er als erster die Bedeutung der Lehrerfortbildung. Bleibende Verdienste erwarb er sich durch deren Organisation. Die Kreisregierung übertrug ihm offiziell diese Aufgabe. Jährlich veranstaltete dieser sechs Pflichtkonferenzen von jeweils vierstündiger Dauer. Durch die Herausgabe des „Schulanzeigers“ ab 1873 schuf er ein Medium, das über viele Jahrzehnte hinweg ein Organ der Lehrerfortbildung und eine wichtige Fundgrube für die unterfränkische Schulgeschichte darstellte. Dem Engagement Kesselrings war es zu verdanken, dass am 1. Januar 1873 die Lehrerwitwen- und Pensionsanstalt in die Selbstverwaltung der Lehrer überging.
Am 1. Juli 1881 feierte er sein 25jähriges Dienstjubiläum im Ort und wurde am 1. Oktober desselben Jahres pensioniert. Nach der Pensionierung verbrachte er seinen Lebensabend in Marktsteft bei seinem einzigen Sohn Karl Adolph, der dort Präparandenlehrer und später Schulrat in Bayreuth war. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Marktsteft.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1877: Goldene Ehrenmünze des Zivilverdienstordens der Bayerischen Krone [3]
- 1881: Ernennung zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Winterhausen
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Datenbank des Gemeindearchivs Winterhausen, Prof. Dr. Klaus Wagner
- Christian Weinlein: Der Bayerische Volksschullehrer-Verein: die Geschichte seiner ersten 50 Jahre: 1861-1911. Friedrich Korn'schen Buchhandlung, Nürnberg 1911, S. 449-450
Einzelnachweise, Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Trauregister Winterhausen, 1864/1, Buch 16, Seite 4
- ↑ Siehe hierzu Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband auf Wikipedia [1].
- ↑ Die Verdienstmedaille ist eine aus Gold bzw. Silber gefertigte runde Medaille mit einem Durchmesser von 35 mm. Sie zeigt im Avers das nach heraldisch links gewandte Porträt von König Max I. Joseph, in antiker Gewandung, mit der Umschrift MAXIMILIAN IOSEPH KÖNIG VON BAYERN. Im Revers ist die fünfzeilige Inschrift DEM / VERDIENSTE / UM FÜRST / UND / VATERLAND, die von einem aus Lorbeer- (rechts) und Eichenzweigen (links) gebildeten Kranz umschlossen ist. (Quelle: Verdienstorden der Bayerischen Krone auf wikipedia)