Georg Franz Buchler

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Georg Franz Buchler (* 15. August 1759 in Eltmann; † 1814 in Würzburg) war Lederfabrikant, Ratsherr und von 1797 bis 1798 Zweiter Bürgermeister der Stadt Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Georg Franz war das 3. Kind des ab 1777 als Würzburger Hofkammerrat tätigen Johann Balthasar Buchler und dessen Ehefrau Anna Maria, geborene Bott. Sein Taufpate war der Amtskeller von Ebern Georg Adam Ernst Kisner. Sein Bruder Peter Wilhelm kam am 3. Juli 1766 als 7. Kind zur Welt und war später Lederfabrikant in Würzburg.

Leben und Wirken

Georg Franz Buchler lernte von ca. 1774 bis 1776 den Beruf eines Rotgerbers. Er ging wie vorgeschrieben als Geselle auf Wanderschaft, um auch noch berufliche Erfahrungen in fremden Betrieben zu erwerben. U.a. hielt er sich in Bamberg auf, was die Tatsache bestätigt, dass er dort seine spätere Frau kennenlernte. Nachdem sein Vater bereits am 30. September 1780 im Alter von erst 48 Jahren verstorben war, wurde der Sohn in der Firmenleitung der von seinem Vater 1777 gegründeten Lederfabrik in Würzburg dringend benötigt und musste dort einen eigenen Hausstand gründen. Seine Eheschließung mit Anna Maria Reichold erfolgte am 8. Januar 1781 in der Bamberger Pfarrei St. Martin.

Bereits im Jahre 1779 beschwerten sich die Würzburg am Unterlauf der Pleichach gelegenen Mühlenbetriebe über die Verunreinigung des Wassers durch die eingehängten Tierhäute und den hohen Wasserverbrauch der Lederfabrik. Ab 1781 vergrößerte sich der Gerbereibetrieb mit seiner Lederfertigung sehr stark. Für den erhöhten Wasserverbrauch zur Wässerung der Tierhäute hatte man sogar ein Stauwehr in der Pleichach durch einige Bretter erhöht, was wiederum Beschwerden der Mühlenpächter nach sich zog.

Im Jahr 1783 führte das Stift Neumünster Beschwerde gegen die Lederfabrik, und es kam zu einer Ortsbesichtigung durch die zuständigen Behörden. Es sollte sogar ein neuer Wassergraben neben dem Bach angelegt werden, was aber der Seniorchefin und Witwe Anna Maria Buchler mit Hilfe ihres Sohnes Georg Franz und eines Rechtsbeistandes verweigert wurde. Es ist davon auszugehen, dass der jüngere Sohn Wilhelm eine entsprechende Berufsausbildung absolvierte, um dann ebenfalls an führender Stelle im Gerbereibetrieb mitzuarbeiten.

Stadtrat und Bürgermeister von Würzburg

Der erfolgreiche Lederfabrikant Georg Franz Buchler wurde 1791 in den Würzburger Stadtrat gewählt und war von 1797 bis 1798 Zweiter Bürgermeister in der Amtszeit von Oberbürgermeister Georg Ignaz von Brock. Aus einer Auflistung der Stadträte und ihrer Aufgaben im Jahr 1800 geht hervor, dass Georg Franz Buchler bei der Verwaltung der Bürger „Hospitals-, Viertelshof-, Stadtalmosen-, Rock- und Schuhalmosen“-Pflegschaft sowie auch noch in den „Hallisch-, Lichtensteinisch-, Frankensteinisch-, Gutbrdisch-, Diemarisch-, Brücknerisch-, Baunachischen Stiftungen“ als Rechtspfleger tätig war. Seine Hauptaufgabe sah er wohl in erster Linie in seiner kommunalen Tätigkeit. [1]

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Dreihundert Jahre Buchler - die Unternehmen einer Familie, 1651 - 1958. Herausgegeben von Walter Buchler, Braunschweig 1958 (Onlinefassung)
  • Clemens Maria Tangerding: Der Drang zum Staat: Lebenswelten in Würzburg zwischen 1795 und 1815. Würzburg 2011, S. 273
  • Heinrich Weisel: Johann Balthasar Buchler (Eltmänner Amtmann, Hofkammerrat in Würzburg, Wohltäter der Wallfahrtskirche Maria Limbach und Lederfabrikant): seine Herkunft und Spuren seiner Nachkommen. In: Frankenland Heft 4/2019, S. 220 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diözesanarchiv Würzburg, Hof- und Staatskalender Würzburg für das Jahr 1800, S. 126: Stadträte ... Franz Georg Buchler - Rechtspfleger.
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