Gemeinnützige Baugenossenschaft Versbach

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Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Versbach war eine Wohnungsbaugenossenschaft im früher verwaltungstechnisch eigenständigen Versbach. Die Genossenschaft existierte laut Unterlagen bereits 1921, nach einer großen Lücke erfolgte am 2. Mai 1946 eine Neugründung. Ende der 1950er-Jahre ging die Genossenschaft vermutlich aus finanziellen Gründen ein.

Geschichte

Gründungsprotokolle 1921 und 1946

Der erste handschriftliche Protokollbuchantrag geht auf den 14. Mai 1921 zurück. Demnach handelte es sich um eine Gründungsversammlung, an der einige Versbacher teilgenommen haben. Weitere Einträge stammen aus dem Jahr 1923 und vom 29. November 1925 und sind aufgrund ihrer Typographie wenig aufschlussreich. Insgesamt sind die Überlieferungen aus dieser Zeit sehr lückenhaft, so dass sich nicht mehr rekonstruieren lässt, welche Projekte dieser erste Zusammenschluss verfolgt bzw. realisiert hat. In der Versbacher Chronik heißt es auf Seite 18: „Zwar entstand in der Mitte der 20er Jahre in der Hofstraße eine kleine Siedlung, die den Namen „Kolonie“ trägt, aber das allgemeine Leben wurde immer härter und lähmte u.a. auch jede bauliche Ausdehnung unseres Dorfes.“ Möglicherweise besteht hier ein Zusammenhang. Nach einer Ortsbegehung müsste es sich vom Baustil um die Gebäude an der Oberen Hofgasse handeln. Belege hierfür gibt es jedoch nicht.

Im Protokollbuch ist nach einer großen Lücke erst wieder ein Eintrag vom 2. Mai 1946. Dieser ist sehr konkret und berichtet von der „Gründung einer neuen Baugenossenschaft“ unter Vorsitz des Versbacher Bürgermeisters im Rathaus. Demnach war es Ziel der neuen Genossenschaft, ein Grundstück („Siedlungsgelände“) an der Estenfelder Straße zu bebauen. Die Genossenschaft bildete sich zunächst aus zehn Bauinteressenten, die sich mit ihrer Unterschrift dazu verpflichteten, das Bauvorhaben durch gegenseitige Selbsthilfe zu unterstützen. Siehe hierzu Kühlenbergsiedlung – es ist jedoch sehr stark mit den Versammlungen der neuen Genossenschaft verknüpft, da es sich wohl um das einzige Wohnungsbauprojekt handelte. Zur weiteren geschichtlichen Entwicklung: Zunächst wurde im Juni 1946 ein Anschluss an die Wohnungsgenossenschaft Frauenland eG geplant, was jedoch nicht umgesetzt wurde. Weitere Einträge im Protokollbuch zeigen, dass sowohl die Mitgliederzahl, als auch das Kassenguthaben der Genossenschaft kontinuierlich zunahm. Zwischen 1948 und 1951 gibt es im Protokollbuch eine Lücke, erst ab 1951 wird von konkreten Baumaßnahmen berichtet.

In einer außerordentlichen Versammlung im Februar 1951 wurde beschlossen, die Gemeinnützigkeit der Baugenossenschaft zu beantragen. Diese wurde 1953 erteilt. Ab Mitte der 1950er Jahre sind deutliche Unstimmigkeiten zwischen den Genossenschaftsmitgliedern, wozu möglicherweise die undurchsichtige Arbeitsweise des damaligen Kassiers geführt haben könnte. Über die Auseinandersetzung sind einige Belege erhalten. Es folgten Neuwahlen, wobei der Kassier ausgewechselt wurde.

1956 enden die schriftlichen Aufzeichnungen – eine Liquidationsbilanz liegt den Dokumenten im Stadtarchiv Würzburg bei. In einem Schreiben des Würzburger Amtsgerichts sind drei Liquidatoren benannt. Demnach wurde die Genossenschaft Ende der 1950er Jahre aufgelöst. Laut Hans Schrenk, einem Versbacher Urgestein, ist die Baugenossenschaft „Pleite gegangen“, anhand der Liquidationsbilanz lässt sich der genaue Grund nicht mehr feststellen.

Siehe auch

Quellen

  • Unterlagen und Protokollbücher der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Versbach (im Stadtarchiv Würzburg)
  • Versbach im Wandel der Zeit. Ein geschichtlicher Überblick. Hrsg: Gemeinderat und Verwaltung Versbach. Druck Bonitas Bauer, Würzburg, 1977.
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