Emy Gordon
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Emy Gordon, geborene Emilie Caroline Albertine Anna von Beulwitz (* 6. März 1841; † 2. Februar 1909 in Würzburg) war Redakteurin und Mitbegründerin des Würzburger Katholischen Frauenbundes.
Leben und Wirken
Nach einigen Jahren als „Haustochter“, die als Vorbereitung auf eine eine standesgemäße Ehe dienen, heiratet Emy im Alter von 22 Jahren den englischen Diplomaten Sir George Gordon of Ellon. Dieser gehört dem britischen Hochadel an und ist über 30 Jahre älter als seine junge Ehefrau, die vier Kindern das Leben schenken wird. 1884 kehrt die Familie, die jahrelang in der schottischen Heimat von Sir George gelebt hat, nach Deutschland zurück und lässt sich in Würzburg nieder.
Redakteurin und Vereinsgründerin
Sie engagierte sich in zahlreichen wohltätigen Vereinen und verfasste diverse Publikationen, meist zu sozialen Themenbereichen. Insbesondere beschäftigte sie sich dabei mit den Arbeitsbedingungen in den damals von Frauen ausgeübten Berufen (z.B. Dienstmädchen und Kindergärtnerin). Sie fordert Aufklärung über Fragen der Hygiene, der Säuglings- und Kinderpflege, sowie die Einführung ärztlicher Kontrollen und die Zahlung von Stillprämien. Mit Hilfe solcher Maßnahmen sollte der hohen Säuglingssterblich-keitsrate Einhalt geboten werden. Unterstützt von den Vereinen, in denen sie sich engagiert, ruft Emy Gordon unter anderem eine Krippe, eine Säuglingsmilchküche und eine Kinderbewahranstalt ins Leben, um die Kinder berufstätiger Mütter vor Verwahrlosung und Verrohung zu schützen.
Einer ihrer Artikel gab den Anstoß, die vielfältigen vorhandenen katholischen Frauenvereine in einer Dachorganisation zusammenzuführen. So kam es zur Gründung des Katholischer Deutscher Frauenbundes“, kurz darauf entstand ein entsprechender Zusammenschluss in Würzburg. Emy Gordon nahm darüber hinaus 1904 als Beobachterin am internationalen Frauenkongress in Berlin teil.
Wirkung
Aus ihren in Würzburg gegründeten Betreuungseinrichtungen für Kinder geht nach ihrem Tod die Kinderklinik am Mönchberg hervor.
Posthume Würdigung
- Eine Gedenktafel für Emy Gordon befindet sich in der Martinstraße (im Bereich des Restaurants Martinsklause).
- Die Emy-Gordon-Straße im neuen Stadtteil Hubland wurde nach ihr benannt.
Quellen
- Frauen in Würzburg. Stadtführer und Lesebuch. Hrsg. Stadt Würzburg. Echter Verlag, 1996