Deutsche Bischofskonferenz von 1848
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Die Deutsche Bischofskonferenz von 1848 fand vom 21. Oktober bis 15. November 1848 in Würzburg statt und gilt als Auftaktveranstaltung späterer deutscher und österreichischer Bischofskonferenzen.
Teilnehmer
Es nahmen vier Erzbischöfe, 15 Bischöfe und 5 Koadjutoren teil. [1]
Organisation
Tagungsort des knapp vier Wochen währenden Arbeitstreffens war das Priesterseminar, für die letzten drei Tage das Franziskanerkloster in Würzburg. Gastgeber war der amtierende Würzburger Bischof Georg Anton von Stahl.
Historische Bedeutung
Die Bischofskonferenz ist ein Markstein in der Geschichte der katholischen Kirche Deutschlands. Im Vordergrund der Beratungen standen das Verhältnis Kirche und Staat. Das Ende der reichskirchlichen Ordnung mit ihren geistlichen Staaten lag noch kein halbes Jahrhundert zurück, die Neuorganisation der deutschen Diözesen war erst 25 Jahre alt. Seit 18. Mai diesen Jahres tagte in der Frankfurter Paulskirche das Nationalparlament und verhandelte kontrovers über eine nationalstaatliche und konstitutionelle Neuordnung Deutschlands. Im Verlauf der Konferenz wurden dort Grundsatzaussagen zum Verhältnis von Kirche und Staat, zur kirchlichen Schulaufsicht, zur Rechtsstellung des Klerus und zu Fragen der Gesellschafts- und Sozialordnung erörtert und manifestiert. Die Ergebnisse der Beratungen wurden in drei Denkschriften festgeschrieben: Eine an alle Gläubigen, eine an die Regierungen und eine an den Klerus.
Zeichen der Nächstenliebe
Bemerkenswertes karitatives Zeichen war die Speisung von rund 300 Würzburger Armen und Bedürftigen, bei der die Bischöfe persönlich beim Tischdienst mitwirkten.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Werner Dettelbacher: Würzburg. Ein Gang durch seine Vergangenheit. Stürtz Verlag, Würzburg 1974 (1. Auflage) und 1984 (2. Auflage), S. 145/146