Bildstock Mühlweg (Bieberehren)

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Bildstock im Mühlweg nahe der Gollachbrücke in Bieberehren
Original-Bildstock in der katholischen Pfarrkirche St. Petrus und Paulus und St. Maria Magdalena

Der Bildstock Mühlweg ist ein Baudenkmal in Bieberehren.

Standort

Der Bildstock steht in der Röttinger Straße am Anfang des Mühlwegs nahe der Gollachbrücke. Der Bildstock wurde 1970 anlässlich des Baues der Gollachbrücke erneuert. Die Kopie stammt vom Freudenbacher Bildhauer Adolf Vorherr. Das Original befindet sich in der katholischen Pfarrkriche St. Petrus und Paulus und St. Maria Magdalena zu Bieberehren.

Beschreibung

„Bildstock, kreuzartiger Aufbau mit Relief, Christus mit Spottrute, Kopie nach spätgotischem Original von 1432, Original in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul.“

Inschriften

  • Schaftvorderseite unter dem Wappen des Edelherrn Bernhard von Talheim: Anno Domini 1432 uff Samstag nach Arnolfi ist der vest und gestreng Edelherr Bernhard von Talheim mit einem seiner Knechte genannt Wilhelm und einer seiner Jungfrau genannt Margreth in Wassernöten verschieden denen Gott Gnad
  • Schaftrückseite: KOPIE DES GOTISCHEN BILD / STOCKES AUS DEM 15. JAHR / HUNDERT. DIESE KOPIE WUR / DE 1969 NACH DEM WIEDER / AUFBAU DER 1945 KRIEGSZER / STÖRTEN BRÜCKE GESCHAFFEN / DAS ORGINAL STEHT IN DER / PFARRKIRCHE ST PETER U / PAUL IN BIEBEREHREN

Legende

Wie sich in Bieberehren über Jahrhunderte hinweg erzählt wird, wollte der Edelmann trotz reißenden Hochwassers die Gollach überqueren. Der Legende nach soll der Ritter seinem Knecht befohlen haben, „in drei Teufels Namen“ durch den Fluss zu fahren. Die Inschrift des Bildstocks zeugt davon, dass der Edelherr und die Jungfrau den Tod gefunden haben. Der Knecht überlebt das Unglück und soll den Bildstock gesetzt haben. Der ehemalige Lehrer mit Namen Marschal hat die traurige Begebenheit später in folgende Verse gefasst:

Vom Taubertal rollt ein Wagen heran,
drin sitzt ein edler Rittersmann.
Berthold von Dalberg im fränkischen Land,
als der kühnste Ritter ja wohlbekannt.
Zur Seiten die Tochter, die heut noch als Braut
dem Edlen von Biberen wird angetraut.
Sie sind dem ersehnten Ziel nicht mehr weit fern,
nur die Gollach trennt sie noch von Bieberehrn.
Denn nach einem nächtlichen Wolkenguß
ist zum reißenden Strom geworden der Fluss.
Die Burg, zum Hochzeitstag festlich geschmückt,
auf der Bergeshöh‘ drüben man schon erblickt.
„Gestrenger Herr Ritter“, der Knappe spricht,
die Furte hier passieren wir nicht.
Zu tief und zu reißend ist die Flut,
drum kehren wir um, nur wohlgemut“.
Aufgebraust der Ritter mit glühendem Gesicht:
„Ha, Wilhelm, da kennst Du den Dalberg nicht.
Er scheut vor keiner Gefahr und Not,
wir setzen hinüber – und ging’s auch zum Tod“.
Da bittet die Tochter mit flehendem Blick:
„Ach, Vater, laß ab, kehr wieder zurück!
Zwar stünde ich heute am Altare so gern,
doch woll’n wir nicht frevelnd versuchen den Herrn.“
„Nein, heut ist die Hochzeit! nur stille jetzt!
Und rasch wird nun gleich hinübergesetzt!“
„So will ich in Gottes Namen hinein –
gehn wir zugrunde, eure Schuld ist‘ allein“.
„Wie, in Gottes Namen sagest Du?
In des Teufels Namen fahr ich zu!“
Er reißt dem Knecht die Zügel aus der Faust,
in der Luft schon schwirrend die Peitsche saust.
Er rast nun mit wildverwegenem Mut
mit dem Wagen hinein in die tobende Flut.
Die Hengste schnauben, der Ritter flucht,
die Wogen rauschen in furchtbarer Wucht.
Da gellt aus den Fluten ein Jammerton,
und fort ist gerissen der Wagen schon.
Der Herr und die Tochter, beide zumal,
sie werden begraben im Wogenschwall.
Der Knecht schwimmt an’s Ufer mit knapper Not
Gott hat ihn errettet vom Flutentod.
Und als Dank für seine Rettung hat er jetzt,
hier an der Gollach diesen Bildstock gesetzt. [1]

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auszug aus: Pfr. i.R. W. Rauch: Gemeindliche Chronik Bieberehren. 1977

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