Jüdischer Friedhof Aub
(Weitergeleitet von D-6-79-114-76)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Es gab zwei jüdische Friedhöfe in der Stadt Aub, einen alten aus dem 17. Jahrhundert und einen neuen, der den zu klein gewordenen ablöste. Beide befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander.
Lage
Der jüdische Friedhof liegt nördlich des Harbachwegs im Osten der Auber Altstadt außerhalb der Stadtmauer nahe der Gollach.
Geschichte
In Aub lebten Juden bereits im Mittelalter. Erstmals wird der Ort anlässlich der Rintfleisch-Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Jahr 1298 genannt.
In Aub wurde ein erster jüdischer Friedhof im 17. Jahrhundert um 1630 unmittelbar vor der Stadtmauer am Harbachweg angelegt. Das Memorbuch berichtet von der Beisetzung der Rabbinergattin Jutta, die 1631 starb und als zweite Person auf dem Friedhof beigesetzt wurde. Vor 1630 wurden die Toten der Gemeinde möglicherweise in Rödelsee beigesetzt.
Von 1665 bis 1695 wurden die Toten der Gemeinde aus unbekannten Gründen in Eibelstadt, zeitweise wohl auch in Allersheim, Rödelsee und Laudenbach beigesetzt. Ab etwa 1700 wurde wieder der Friedhof in Aub für Beisetzungen benutzt. Nachdem der alte Friedhof voll belegt war, legte die Gemeinde auf einem einem neu erworbenen Grundstück am Harbachweg (schräg gegenüber des alten Friedhofes) seit etwa 1835 einen neuen Friedhof auf einem lang gestreckten Grundstück an.
Der Kultusvorsteher Abraham spendete 1923 Geld für den Bau einer Mauer um das Gelände. In die westliche Umfassungsmauer wurden etwa 40 Grabsteine des alten Friedhofes eingemauert, nachdem dieser Anfang der 1920er Jahre aufgeschüttet und eingeebnet wurde. An den alten Friedhof erinnert neben eingemauerten Steinen heute nur noch ein Gedenkstein. Die Gräber befinden sich unter der aufgeschütteten Fläche.
Beerdigungen
Etwa 30 Grabsteine sind erhalten. Die letzte Bestattung fand 1938 statt. Eine Gedenktafel auf dem Doppelgrab von Hirsch Oppenheimer erinnert an die im September 1942 im Getto Theresienstadt verstorbene Ernestine Oppenheimer. Im Eingangsbereich des Friedhofs erinnert ein Ehrenmal an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Siehe auch
Quellen
- Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg, Landkreis Würzburg, 2013, S. 15
- Jüdischer Friedhof Aub auf den Internetseiten des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Aub, Nr. D-6-79-114-76
Weblinks
- Jüdischer Friedhof Aub in alemannia-judaica.de
- Die jüdische Gemeinde auf www.stadt-aub.de
- Jüdischer Friedhof Aub im DenkmalAtlas 2.0