Volksgarten (Biergarten)
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Der Volksgarten war ein traditioneller Biergarten im Stadtbezirk Steinbachtal an der gleichnamigen Straße. Es war einer der größten Biergärten der Stadt.
Geschichte
Am 23. Juni 1901 eröffneten Georg Beer (Besitzer der Sanderbräu) und Franz Pickel (Gastronom und Weinhändler) den Biergarten gegenüber des Stadtwalds und boten so Wanderern eine Rastmöglichkeit. Die ersten Wirtsleute waren Andreas Seitz und seine Frau Fanni. An Wochenenden spielten bis zum Ersten Weltkrieg auf der hölzernen Musikempore die Militärkapellen des 9. kgl-bay. Infanterieregiments oder des 2. kgl.-bay. Feldartillerie-Regiments zur Unterhaltung der Biergartenbesucher.
In der Vergangenheit wurde der Biergarten, der 1932 von der Nichte des Wirts, Maria Oechsner übernommen worden war, über 35 Jahre von Familie Sigrid und Erwin Oechsner, einem gelernten Metzger, geführt, die gegenwärtig noch Grundstückseigentümer sind. Seit 2011 ist das Ehepaar jedoch auf der Suche nach einem Käufer für das Grundstück. Der Gastronomiebetrieb wurde zuletzt bis 2012 von Biertümpel-Wirt und Pächter Werner Schneider geführt - danach wurde der Pachtvertrag gekündigt und der Biergarten geschlossen.
Die Zukunft des Biergartens ist noch ungewiss: Potentielle Investoren planten bereits, den Volksgarten zukünftig für Wohnbebauung („exklusives Wohnen“) zu nutzen. [1] [2] Die erste Bauanfrage wurde jedoch 2011 abgelehnt, da sie den Abriss der unter Denkmalschutz stehenden Pavillons vorsah und sich nicht harmonisch in das Umfeld des Geländes einfügte. Auch eine erneute gastronomische Nutzung des alten Biergartens ist jedoch noch nicht endgültig vom Tisch. [3] Der Biergarten ist gegenwärtig geschlossen.
Ursprüngliches Angebot (Selbstbedienung)
- Fränkische, rustikale Küche
- Brotzeit
- Bier: Distelhäuser, vormals Kulmbacher
Anlage
Mit über 600 Plätzen zählte der Volksgarten im Naherholungsgebiet des Steinbachtals zu den größeren Biergärten der Stadt. Zu einem besonderen Biergarten machten ihn vor allem der alte Baumbestand (Linden und Kastanien) und zwei pavillonartig überdachte Terrassen, die optisch etwas an ein Kurhaus erinnern. Aufgrund seiner Hanglage war der teilweise unter Denkmalschutz stehende Biergarten jedoch nur bedingt für Senioren geeignet.
Denkmalschutz
Auszug aus der Liste der Baudenkmäler in Würzburg:
- „Wirtshauspavillon, auf eingeschossiger massiver Substruktion liegender dreiflügeliger Laubengang mit halbrundem Mittelteil sowie oktogonalen Pavillons mit Haubendächern an den seitlichen Enden, offene verzierte Holzarchitektur für Ausschank, Tanz- und Musikveranstaltungen, orientalisierend, um 1900“
Anschrift
- Volksgarten
- Steinbachtal 60
- 97082 Würzburg
Anfahrtsbeschreibung und Parkmöglichkeiten
- Das Steinbachtal hinauffahren, nach circa zwei Kilometern liegt der Volksgarten dann an der rechten Straßenseite. Parkmöglichkeiten gibt es begrenzt entlang der Straße.
- Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Straßenbahnlinie 3 oder 5 bis Haltestelle Steinbachtal (Zollhaus Steinbachtal) fahren, dann weiter mit der Buslinie 8S in Richtung Steinbachtal. Aussteigen muss man bei der Haltestelle Annaschlucht - von dort sind es wenige Meter zu Fuß.
- Zu Fuß erreicht man den Biergarten sehr gut über die Steinbachtal-Anlagen.
Quellen und Literatur
- Werner Dettelbacher: Von der Fähre zum Steg: Eine Informationsschrift über das Naherholungsgebiet Steinbachtal, anläßlich der feierlichen Eröffnung der Sebastian-Kneipp-Steges, am 22. Juli 1978, Würzburg 1978, Werbe-Verlag Ingrid Beck, S. 14
- Werner Dettelbacher: Zu Gast im alten Würzburg. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1993, S. 173 f.
Pressespiegel
- Main-Post: „Keine Wohnanlagen mehr im Steinbachtal“ (5. März 2015)
- Main-Post: „Vorstoß für die Rettung des Volksgartens“ (24. Februar 2015)
- Main-Post: „Volksgarten soll Biergarten bleiben“ (6. Februar 2015)
- Main-Post: „Investor: Biergarten-Ära ist endgültig vorbei“ (3. Februar 2015)
- Main-Post: „Volksgarten: Pläne komplett durchgefallen“ (1. Februar 2015)
Weblinks
- Stellungnahme von Stadtheimatpfleger Dr. Hans Steidle (Juli 2011)