Jüdischer Friedhof Heidingsfeld
Der jüdische Friedhof in Heidingsfeld ist heute aufgelassen. Die letzte Beisetzung fand 1942 statt.
Lage
Der jüdische Friedhof in Heidingsfeld liegt zwischen Hofmannstraße und der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen. Vom heutigen Eingangstor aus steigt das Gelände steil an.
Geschichte
Der jüdische Friedhof in Heidingsfeld wurde 1811 angelegt und erstmals belegt. Bis 1881 wurden auf ihm auch Würzburger Juden beigesetzt. Die Friedhofsfläche umfasst 56,60 ar. Der Friedhof ist in einen großen alten und einen neueren Teil gegliedert und von einer massiven Steinmauer umgeben. Die letzten Grabsteine (1930-1942) liegen an der dem Eingang gegenüberliegenden Mauer. Ein kleines Taharahäuschen steht links vom Eingang.
Belegung
Der jüdische Friedhof Heidingsfeld wurde mit der Auflösung des historischen jüdischen Friedhofs am heutigen Juliusspital für verstorbene Juden der Stadt Würzburg genutzt, da es lange Zeit keine Bestattungsmöglichkeit für Juden innerhalb der Stadt mehr gab. Aus diesem Grund fanden Beisetzungen in Heidingsfeld und in Höchberg statt.
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Eingang zum jüdischen Friedhof in der Hofmannstraße
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Ansicht aus der Hofmannstraße
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Steil bergauf geht es im jüdischen Friedhof
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Blick auf Heidingsfeld
Bildergalerie
Teilansichten
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Teilansicht
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Teilansicht
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Teilansicht
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Teilansicht
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Teilansicht
Grabsteine
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Grabstein für Dr. Julius Ballin, geb. 23. Febr. 1894, gest. 3. Febr. 1930
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Grabstein für Betty Ballin (* 22. Oktober 1853; † 26. Dezember 1929)
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Grabstein für Emilie Schwabacher, geb. Klotz, geb. zu Weissenburg i.Els. am 8. August 1820, gest. zu Würzburg am 2. September 1909
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Grabstein für Herrn Isak Bergenthal, geb. 13. Sept. 1850, gest. 2. Febr. 1927, Inhaber einer Schnittwarenhandlung in Heidingsfeld, zuletzt 2. Vorsitzender der jüdischen Gemeinde; seine Frau Mina, geb. Schwarzenberger, ist 1944 in Theresienstadt umgekommen
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Grabstein für Herrn Isak Gattmann (1849-1927) und Frau Adelheid Gattmann (1847-1927)
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Grabstein für Josef Morgenroth, geb. 26. Dez. 1864, gest. 18. Okt. 1933. Er war in Würzburg als Weinhändler tätig; Frau und Kinder emigrierten nach Südafrika/USA.
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Grabstein für Julius von Hirsch, gest. 27. Tewet 5630 = 28.1.1870
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Grabstein für Julius von Hirsch, gest. 27. Tewet 5630 = 28.1.1870 / Wappen der Adelsfamilie von Hirsch (siehe auch: Ebrachergasse)
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Grabstein für Leopold Bamberger, geb. 13. Jan. 1845, gest. 11. Mai 1912
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Grabstein für Nanni Forchheimer
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Grabstein für Rosa Dessauer, geb. Weil (1876-1937)
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Grabstein für Rudolf von Hirsch (1866-1868 ?) (abgebrochene Säule für einen viel zu früh Verstorbenen)
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Grabstein für Sigmund Kahn mit „segnenden Händen der Kohanim" (gest. 6. Ijjar 5626 = 20. April 1866)
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Grabstein für Zion M. Lehmann (geb. 15.6.1863 Heidingsfeld, 30 Jahre in Texas, gest. 15.6.1863 in Würzburg)
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Grabstein (Inschrift nicht mehr lesbar.)
Führungen
Unregelmäßig finden Führungen von Willi Dürrnagel über den jüdischen Friedhof Heidingsfeld statt.
Literatur
- Remembrance and Encounter. Biographical Traces of Würzburg Jewry on the Occasion of the Visit of Former Jewish Citizens in Würzburg, 16 to 23 April 2012, ed. by the Johanna Stahl Center for Jewish History and Culture in Lower Franconia and the Stolperstein Initiative Würzburg, Würzburg 2012, S. 15-20, dt. Originalfassung.
Weblinks
- Jüdischer Friedhof Würzburg-Heidingsfeld bei Find a Grave
- Jüdischer Friedhof Heidingsfeld auf alemannia-judiaca.de
- Jüdische Friedhöfe in Bayern: Heidingsfeld (Internetseiten des Hauses der Bayerischen Geschiche)
