Burg Schenkenschloss
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Die ehemalige Burg Schenkenschloss liegt hoch über dem Dürrbachtal nahe Würzburgs.
Geographische Lage
Die Burganlage liegt nordwestlich des Stadtteils Unterdürrbach auf dem Roßberg auf 296 m über NN. auf der rechten Seite des Mains.
Geschichte
Burg Schenkenschloss hieß bis etwa 1600 Burg Roßberg. Die Schenken von Rossenberg wurden um 1270 erstmals urkundlich erwähnt; aus dieser Zeit stammt der Bergfried. Das Geschlecht stand im Dienst des Bistums Würzburg als Mundschenken am Hof. 1293 kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung der Burg und der damit verbundenen Burgkapelle. 1445 brannte die Burg nieder. 1448 folgte im Zuge eines Wiederaufbaus der erweiterte Ausbau. Im 14. und 15. Jahrhundert errichtete man den Zwinger.
Die Bürger des Würzburger Pleicherviertel plünderten und verbrannten im Bauernkrieg 1525 die Burg. Burgherr Georg Schenk wandte sich nach der Niederschlagung des Aufstands zweimal an sie und forderte erfolglos Sühne und Schadensersatz. Am 7. August beschwerte er sich beim Bürgermeister und beim Würzburger Stadtrat und drohte mit Fehde und Klage vor den Fürsten. Erst Bischof Konrad II. von Thüngen entschädigte ihn mit 1225 Gulden, von denen er aber nur 1024 ¼ erhielt. Die Summe reichte zum Wiederaufbau nicht aus, die ausgebrannte Burg blieb Ruine.
Die Herrschaft fiel durch Schenks Armut 1537 zurück an das Hochstift Würzburg. In alten Aufzeichnungen ist 1580 von dem Bau eines Wirtschaftshofes die Rede und um 1600 von einem leichten Wiederaufbau. 1879 wurde der Schenkenschlossverein der Ruine gegründet. Dieser setzte den Bergfried bis 1881 wieder instand und installierte eine Eingangstür im Erdgeschoss. 1959 und 1997 erfolgten Sanierungen und Maßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz des Schenkenturms. Eigentümer der Ruine ist heute der Freistaat Bayern.
Vorhandene Architektur
Die Anlage besteht heute aus dem alten Bergfried, sowie wenigen Mauerresten und einem Ringgraben. Der recht schmale Bergfried mit 28 m Höhe ist Mittelpunkt der Anlage und gehört zu den ältesten Elementen. Er wurde 1881 restauriert und erhielt eine Aussichtsplattform mit Zinnenkranz, die heute sein Aussehen prägen. An seiner Außenseite lassen sich noch der alte rundbogige Eingang sowie zahlreiche kleine Schießscharten ähnliche Fenster erkennen. Im obersten Geschoss ragen noch Kragsteine aus der Mauer, die an einen hölzernen Umgang erinnern.
Vom Rest der Burg ist neben den Bergfried aktuell nicht viel erhalten. Im späten 14. Jahrhundert bzw. Anfang des 15. Jahrhunderts errichtete man um die Kernburg einen 6 Meter breiten Zwinger, der an den vier Ecken kleine Wehrtürme aufwies. Im Nordwesten, links vom heutigen Zugang, stand einst ein Torbau mit einer Zugbrücke. Im Burggraben lassen sich noch Rest eines Brückenpfeilers erkennen. Auf dem Burggelände steht ein kleines Stück Mauer, das Teil der alten Ringmauer gewesen sein muss.
Heutige Nutzung
Der Flugsport-Club Würzburg e.V. nutzt den Turm für den Flugplatz Schenkenturm als Windanzeiger durch den oben am Bergfried angebrachten Windsack und als Landmarke für den Sichtflugbetrieb.
Zukunftspläne
Der gemeinnützige Verein der Roßperger hat sich der Ruine angenommen und hat als Vereinszweck die Erhaltung des Schenkenschlosses. Neben der Sicherung des Mauerbestandes planen die Roßperger den Wiederaufbau des Burggewölbekellers und dessen Nutzung als Vereinsheim und Veranstaltungsraum.
Unterwegs in Würzburg (Video)
„Unterwegs in Würzburg beim Sonnwendfeuer“ von wuerzburg-fotos.de
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Siehe auch
Weblinks
- Burg Schenkenschloss auf burgenarchiv.de
- Burgen in Bayern: Burgruine Schenkenschloss
- Schenkenschloss auf burgenwelt.org
- Main-Post: „Wieso stehen Antennen auf dem Schenkenturm?“ (23. Dezember 2016)