Stadtvilla Friesstraße 3

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Stadtvilla Friesstraße 3 in Würzburg
Eingangsbereich der Stadtvilla Friesstraße 3

Die Stadtvilla Friesstraße 3 ist ein Baudenkmal in der Stadt Würzburg.

Lage

Das Gebäude befindet sich in der Friesstraße 3 im Stadtbezirk Frauenland.

Anlass

Am 26. April 2022 erhielt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege von der Unteren Denkmalschutzbehörde Kenntnis vom o. g. Objekt Friesstraße 3 mit der Absicht eines Kaufinteressenten das Objekt abbrechen und das Grundstück neu bebauen zu lassen. Erste Planungskonzepte lagen, so die Untere Denkmalschutzbehörde, damals vor. Vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wurde die Bereitschaft zur Prüfung des Objekts auf Denkmaleigenschaft signalisiert. Unterdessen hatte die Stadt mit Schreiben vom 31. Mai 2022 dem Kaufinteressenten Fa. JOST + WENDT GmbH & Co. KG bereits mitgeteilt, dass nach damaligem Kenntnisstand die geplante Beseitigung des Gebäudes verfahrensfrei sei.

Später hatten sich interessierte Dritte und Stadtheimatpfleger Dr. Hans Steidle für eine Erhaltung des Gebäudes ausgesprochen und eine Prüfung auf Denkmaleigenschaften gefordert. Eine Ortseinsicht durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege konnte mit Einwilligung des neuen Eigentümers am 12. Oktober 2022 stattfinden.

Baugeschichte und Baubeschreibung

„Stadtvilla, eingeschossiger Mansardwalmdachbau auf rechteckigem Grundriss, straßenseitigem Gaubengiebel und überdachter Freitreppe, 1921 von Franz Hein; mit bauzeitlicher wandfester Ausstattung; Einfriedung 1925.“

Aus dem Bauakt der Stadtregistratur Würzburg erschließt sich, dass die Stadtvilla nach einem Entwurf des Würzburger Architekten Franz Hein aus dem Jahr 1921 für den Major a.D. Hans Pommer erbaut wurde. Der Bauherr hatte kurz zuvor das Grundstück von der Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist käuflich erworben. Im Adressbuch der Stadt Würzburg ist Major a.D. Hans Pommer 1922 greifbar, womit die Bauvollendung der Stadtvilla anzunehmen ist. Die Einfriedung des Grundstücks erfolgte 1925 durch das Baugeschäft Jakob Nagler. Ab 1943 war die Stadtvilla nach Ausweis der Bauakte im Eigentum des Slawisten, Übersetzers, Sach- und Schulbuchautors und Volkswirts Dr. Aloysius Bulitta (1897-1971). Bis Frühjahr 2022 blieb das Anwesen im Familienbesitz.

Der eingeschossige unterkellerte Putzbau auf etwa quadratischem Grundriss besitzt einen hohen Kellersockel aus Muschelkalk, ein massiv erbautes Erdgeschoss und ein hohes, für Wohnzwecke ausgebautes Geschoss im Mansardenwalmdach. Letzteres kragt mit seiner kastenartigen Traufe über das Erdgeschoss deutlich vor. Die schlichte, nur durch die Fenster gegliederte Putzfassade, besaß ein zwischenzeitlich entferntes Relief (vielleicht eine Hausfigur). Die Hauptansicht gegen die Straße wird durch die breit angelegte risalitartige Giebelgaube akzentuiert, die in origineller Dacheinbindung dem Bau einen zurückhaltend repräsentativen Charakter verleiht. An der Nordostseite wird die Hauseingangstreppe durch ein abgeschlepptes, von einer leichten Holzkonstruktion getragenem Dach loggienartig überdeckt. Die Hauseingangstüre und die teilweise mit profilierten Rahmen gestalteten Kastenfenster sind ebenso bauzeitlich erhalten wie das gesamte Gebäudeinnere mit der halbgewendelten Treppe und der wandfesten Raumausstattung. Hierzu gehören die Bodenbeläge, Felderrahmentüren und die mit stuckierten Hohlkehlen gestalteten Decken der hohen Erdgeschossräume, wobei die stuckierte Rahmenfelderdecke des Hauseingangsbereichs besonders hervorzuheben ist. Die Räume des Erdgeschosses waren als Wohnräume mit einem mehr halböffentlichen, bürgerlich-repräsentativem Charakter konzipiert und daher aufwendiger gestaltet. Die eher privat genutzten Räume von Küche, Bad und Schlafzimmer wurden im Mansardgeschoss eingerichtet.

Siehe auch

Quellen

Weblinks

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