Caroline Schelling

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Caroline Schelling (1798)

Caroline Schelling, geborene Michaelis, 1784-1796 Böhmer, 1796-1803 Schlegel, seit 1803 Schelling (* 2. September 1763 in Göttingen; † 7. September 1809 in Maulbronn), war Schriftstellerin und Übersetzerin und von 1803 bis zu ihrem Tod mit Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling verheiratet.

Familiäre Zusammenhänge

Caroline war die Tochter des Göttinger Professors Johann David Michaelis [1] und seiner Frau Luise Philippine Antoinette. geb. Schröder.

Am 15. Juni 1784 heiratete sie den Clausthaler Amts- und Bergarzt Johann Franz Wilhelm Böhmer [2], der schon am 4. Februar 1788 starb. Am 1. Juli 1796 heiratete die verwitwete Caroline in Braunschweig August Wilhelm Schlegel. [3] Mit ihrem Mann arbeitete sie in Jena an der Übersetzung der Werke Shakespeares. Seit 1798 entwickelte sich eine Liebesbeziehung zu dem Philosophen Friedrich Schelling, den sie nach der Scheidung von Schlegel am 26. Juni 1803 heiratete.

Aufenthalt in Würzburg

Im selben Jahr folgte sie Schelling zunächst an die nach der 1803 unter bayerische Aufsicht gelangte Universität Würzburg. Dort wohnte das Ehepaar in einer der Dienstwohnungen für Professoren im Obergeschoss der Alten Universität in enger Nachbarschaft mit den ebenfalls neu ernannten Professoren Paulus und von Hoven, die Kontakte zu den Kreisen um Charlotte von Schiller in Weimar und Friedrich Schlegel pflegten, wo man sich berufen fühlte, „Frau Luzifer" alias Caroline Schelling mit allen möglichen Mitteln zu bekämpfen. Paulus schreibt zum Beispiel: „Es ist recht gut, daß unsere Wohnung durch eine Kirche von der ihrigen getrennt ist, wo nach katholischer Sitte fleißig geräuchert wird". Vor allem die Frauen der Professoren beteiligten sich rege an der gegen Caroline gerichteten Korrespondenz: Henriette von Hoven berichtet an Frau Schiller, und Dorothea Schlegel wurde durch Frau Paulus mit Tratsch versorgt. So wurden zum Beispiel Gerüchte gestreut, dass Caroline ein Verhältnis mit dem Zoologieprofessor Martin Heinrich Köhler unterhalte.

Als Würzburg 1806 im Frieden von Preßburg an den Habsburger Ferdinand III. von Toskana fiel, der dadurch Großherzog von Würzburg wurde, verweigerte Schelling den Eid auf die neue Regierung. Das fiel ihm insofern leicht, als abgesehen von den ganz persönlichen Stänkereien der Ehepaare Paulus und Hoven Schelling im erzkatholischen Würzburg keinen guten Stand hatte. So war es jungen Priestern verboten, seine Vorlesungen zu besuchen, auch konnte er sich von einem Habsburger Großherzog als Herrn der Universität nichts erhoffen. 1806 wurde Schelling nach München berufen.

Siehe auch

Weblinks

Erläuterungen und Hinweise

  1. Johann David Michaelis (* 27. Februar 1717 in Halle; † 22. August 1791 in Göttingen) war ein deutscher Theologe und Orientalist in der Zeit der Aufklärung. Er gehört zu den Vorläufern der empirischen Sozialforschung. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. Johann Franz Wilhelm Böhmer auf deutsche-biographie.de
  3. August Wilhelm Schlegel von Gottleben, seit 1812 August Wilhelm von Schlegel (* 5. September oder 8. September 1767 in Hannover; † 12. Mai 1845 in Bonn), war ein deutscher Literaturhistoriker und -kritiker, Übersetzer, Alt-Philologe und Indologe. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
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